(Assi)
Um den heißen Temperaturen zu entrinnen, trat ich die Flucht nach “oben” an. Der höchste Berg in meiner Nähe ist der Watzmann, da war die Wahl ganz einfach. Ich machte spontan die Watzmannüberschreitung.
Um 07:15 startete ich am Gebührenpflichtigen Parkplatz (4€) an der Wimbachbrücke. Im Wald genoss ich noch den Schatten ehe ich ab dem Almgebiet (Stubenalm) der Sonne ausgeliefert war.
Bald wurde auch der erste Blick auf den Watzmann und das Watzmannhaus frei.
Links im Bild schaut Frau Watzmann rüber…
Die Mitterkaseralm ließ ich rechts liegen, schließlich hatte ich ja noch was vor für heute.
Frau Watzmann oder auch Kleiner Watzmann genannt mit der Falz Alm im Vordergrund.
Frau mit Mann und den 5 Kindern dazwischen.
Mit dem Schatten war es nun endgültig vorbei. Es waren noch ein paar Meter bis zur ersten Pause am Watzmannhaus (Rechts oben).
An den Kindern hängen noch die letzten Schneereste. Das dritte Watzmannkind (Das Niedrigste in der Bildmitte) ist ein beliebtes Skitourenziel.
A Traum 🙂
Nach zwei Stunden war das Watzmannhaus erreicht, wo ich erst mal einen Drink nahm und meine Trinkreserven auffüllte. Blick auf das nächste Ziel, das Hocheck (der Gipfel ist im Hintergrund).
Blick zurück auf das Watzmannhaus (1.930m) in seiner perfekten Lage.
Der Aufstieg ist bereits teilweise mit Seilen versichert.
Vom Watzmanngletscher kam eine angenehm frische Brise rauf. Auf der Seite www.bayerische-gletscher.de findet man viele Infos über diesen und die anderen bayerischen Gletscher.
Hier ist bereits der Gipfel des Hocheck (2.651m) sichtbar. Links davon sieht man die markante Schönfeldspitze.
Am Gipfel angekommen entschied ich mich gleich weiter zu gehen. Hier beginnt nun der schöne Teil der Tour, die Überschreitung auf dem teils ausgesetzten und versicherten Grat.
Blick hinab zum Königsee und dem Steinernen Meer im Hintergrund.
Der nächste Gipfel war bald erreicht, die Mittelspitze. Mit ihren 2.713m ist sie die höchste Erhebung des Watzmann Massivs. Der Südspitze fehlt gerade mal ein Meter für diesen Titel.
Der Weg zur Südspitze ist etwas weiter. Bevor man am letzten Gipfel der Überschreitung steht heißt es noch ein paar Mal auf und ab. Der Grat wird abwechselnd direkt und auf der Westseite erklettert.
In der Watzmann Ostwand liegen noch die letzten Schneereste drin.
Zoom auf die Biwakschachtel. Im labilen Schneefeld (Aufstieg) sah ich keine Spuren, es scheint also noch niemand unterwegs zu sein.
Nein, das war nicht in der Brenta 😉
Endspurt zur Südspitze!
Nach 2,5h ab Watzmannhaus erreichte ich die Südspitze und machte gleich mal ein Nickerchen in der Sonne.
Zoom auf St. Bartholomä.
Schweren Herzens machte ich mich an den Abstieg, ich hätte es noch länger am Gipfel ausgehalten 🙁
Nun ja, der Abstieg ins Wimbachgries gehört nicht gerade zu den Perlen der Alpen 😉
Über Schrofen, Schutt, Geröll- und Sandrinnen geht es unendlich lang ins Wimbachgries.
Aber es gibt auch schöne Ausblicke.
Endlich im Wimbachgries angekommen, hatte ich mein nächstes Ziel (eine Radler Maß) vor Augen!
An der Wimbachgrieshütte war ich dann am Ziel!
Nun hatte ich noch 8km Fußmarsch vor mir. Der Rückweg ist sehr unspektakulär, es geht immer geradeaus. Dieses Ungetüm jagte meinen Puls nochmals in die Höhe.
Nach 10,5h (inkl. Pausen) war ich wieder am Parkplatz angelangt und war auch froh drüber!
Beschreibung:
Die Watzmannüberschreitung ist ein wahrer Klassiker, sollte aber nicht als “Klettersteig” abgetan werden. Sehr viele sind mit Topo und Klettersteigset unterwegs und hängen jeden Meter brav ein.
Viel mehr ist die Tour eine alpine Unternehmung mit Seilversicherungen. Man muss öfters auch kraxeln und insbesondere für den nicht ungefährlichen Abstieg (Steinschlag, Absturzgefahr) sollte man noch Reserven übrig haben.
Die Gehzeiten auf den gelben EU Schildern braucht man nicht gerade Ernst zu nehmen. 4h zum Watzmannhaus ist z.B. wohl etwas übertrieben.
Gehzeiten:
Wimbachbrücke Watzmannhaus: 2:00
Watzmannhaus – Südspitze: 2:30
Südspitze – Grieskarhütte: 2:15
Grieskarhütte – Wimbachbrücke: 1:15
Insgesamt sind ca. 2.200hm und 22km zu bewältigen.
4 Kommentare zu „Watzmannüberschreitung“
Tolle Tour – und ganz schön schnell! War wirklich so wenig los, wie es auf den Bilder scheint?
.. sehr schöner Bericht Assi wie immer. Die Skitour aufs Watzmannkind http://www.climbandhike.com/?p=4646 hast wohl verdrängt wegen der speziellen Abfahrt gell 😉
Hallo Deichjodler,
Ich war nicht wirklich schnell, aber alleine und ohne Klettersteigset “trödelt” man halt nicht so. Hast Recht, es war relativ ruhig! Die meisten haben den Tag wohl lieber am Badesee verbracht…
Gratuliere euch zur Zinne! Habe mir gerade den Beitrag auf eurer Seite angesehen und war in Gedanken gleich wieder bei unserer Begehung.
Hallo Markus,
Danke! Deinen Bericht zu lesen war wichtiger Bestandteil unserer Vorbereitung auf die große Zinne. 🙂 Ist wirklich ein toller Berg!