(Assi, Speedy)

Nachdem wir uns in letzter Zeit vermehrt in Klettergärten herumtrieben, war es wieder mal an der Zeit, sich dem Alpinen Klettern einwenig zu widmen. Gesucht wurde keine Plaisir-Klettertour, sondern mehr in Richtung Alpiner-Klassiker, im Normalweg auf die Grosse Zinne wurden wir fündig.
Am Parkplatz bei der Auronzohütte, mein “Carlo” (VW T4 California) in bester Gesellschaft 😉

Am Freitag stand Auskundschaften des Einstieges und die Umrundung der Drei Zinnen auf dem Programm. Im Bild der Anfang des Rundweges, im Hintergrund die Auronzohütte 2.320m, die von vielen Kletterern als idealler Stützpunkt genützt wird.

In der Rinne zwischen Grosser (links) und Kleiner Zinne befindet sich der Einstieg. Zum leichteren auffinden kann man sich an der Kapelle am Rundweg orientieren, diese steht genau in der gedachten Verlängerung der Rinne.

Assi steht die Vorfreude auf den morgigen Tag bereits ins Gesicht geschrieben.

Der erste grandiose Blick auf die Nordseite der Drei Zinnen. Von links nach rechts, Kleine-, Grosse- und Westliche Zinne.

Alpingeschichte pur, die Dreizinnenhütte 2.438m, hatte leider noch nicht geöffnet, sonst hätten wir diesen Ausblick sicherlich noch länger bei ein oder auch zwei Bier genossen.
Links der Passportenkofel 2.701m, in der mitte der Paternsattel, durch den der Rundweg verläuft, rechts ein Teil der Kleinen Zinne, aufgenommen von der Dreizinnenhütte.

Am nächsten Tag wurde es ernst, als erstes galt es das Altschneefeld in der Rinne zu überwinden.


Die Schlüsselstelle der Tour, ein laut Führer zirka 10m glattpolierter Kamin, Zwischensicherungen gibt es keine. Irgendwer nimmts mit dem Alpinen-Ehrenkodex sehr genau und hat einfach die Laschen der bestens angebrachten Bohrhaken entfernt.

Irgendwo im IIer-Gelände.

Fotoshooting kurz vorm Gipfel, im Hintergrund die Kleine Zinne.


Nach 4 Stunden, inklusive Verhauer nach dem oberen Ringband, erreichten wir den Gipfel.

Letzte Abseillänge in der Schlucht am Anfang der Tour.

Eine Klettertour ist erst beendet wenn man wieder festen Boden unter den Füssen hat.
Fotos sagen mehr als 1000. Worte ….
YYEEAAHHH

Fazit:
Eine grossartige, trotz einfacher Schwierigkeiten, nicht zu unterschätzende Alpine Unternehmung. Feste Zwischensicherungen sind nicht vorhanden, eine teils bzw. komplette Seilfreie Begehung kann man in Erwägung ziehen und wird auch grösstenteils so durchgeführt. Die Hauptgefahr ist sicherlich der Steinschlag, der bei grossem Ansturm definitiv zu tragen kommt, da über die Aufstiegsroute abgeseilt wird und extrem viel lose Steine herum liegen.
Einen tollen Bericht über eine Winterbegehung der Großen Zinne findet ihr im Bergzeit Magazin!
3 Kommentare zu „Grosse Zinne 2.999m, Normalweg (III/eIV)“
Zum Abstieg:
Wir hatten zwei 60m Halbseilstränge dabei.
Am oberen Kamin an einer Sanduhr abseilen, dann zum Ringband absteigen und diesem folgen. Am Wandl oberhalb vom finsteren Winkl an zwei Bohrhaken mit Kette abseilen (ein Strang genügt). Weiter zum Riesenring (den sollte man beim Aufstieg nicht übersehen haben) und dort durch den Kamin und gleich weiter abgeseilt. Mit 2 x 60m Seilen geht sich das genau aus. Im Abstiegssinn runter und etwas links findet man eine Sanduhr, dort haben wir 60m abgeseilt. Etwas unterhalb zwei Normalhaken mit Schlinge, dort wieder 60m abgeseilt bis zur dritten Scharte. Im Wandl findet man eine Sanduhr, dort zur zweiten Scharte abgeseilt. In der zweiten Scharte waren mal zwei Bohrhaken mit Kette, ist nur noch einer da. Dort 60m bis zum ersten Band abgeseilt. Durch die erste Scharte durch und abgeklettert, bis wir eine Sanduhr fanden. Dort 60m bis zum Beginn der Schlucht abgeseilt und den letzten Rest abgestiegen.
Super Bilder Assi, da macht sich deine Ausrüstung echt bezahlt und tolle Tour
bei super Wetter, womit ihr euch das wohl verdient habt 🙂
Grandiose Tour und geile Bilder! Besser geht´s nicht!
lG Andi