(Andi, Assi, Manfred, Speedy)
Der Mythos “Watzmann Ostwand” hat uns lange beschäftigt und nun war es endlich so weit. An einem strahlend schönen Tag durchstiegen wir die “Größte Wand der Ostalpen”.
Mit dem vorletzten Boot shipperten wir über den Königssee und lauschten den spannenden Geschichten des Bootsführers. Das legendäre Echohorn blieb natürlich nicht aus.
In St. Bartholomä angekommen, trafen wir Andi. Bis um 17:30 hat man Zeit noch was zu Essen zu bestellen, um 18:00 wird abkassiert, das Hüttenbuch gereicht und der Schlüssel für’s Ostwandlager ausgegeben (8€). Die Touristen sind um diese Zeit schon mit dem letzten Boot zurück und es kehrt Ruhe ein auf der Halbinsel.
Die Ostwandlegende Heinz Zembsch gab uns den Tipp, dass es beim Fischer noch a Schluckerl zum Trinken gibt. So saßen wir noch etwas länger und lauschten Andi’s Geschichten von seiner Tajikistan Expedition.
Da wir als letzte in’s Bett gegangen waren, gingen wir am nächsten Morgen auch als letztes weg, um 05:30.
Eine Stunde später erreichten wir den Einstieg zum Berchtesgadener Weg, die Stirnlampe verschwand im Rucksack und wir reihten uns ein.
Das erste Stück bis zum Schuttfeld war mir von meiner Erkundungstour bekannt, aber an diesem schönen Tag waren wir eh nicht alleine unterwegs.
Blick zurück auf das erste Stück unterhalb des Schuttfeldes:
Die Sonne erwachte, ein wunderbarer Tag hatte begonnen. Der Königssee war noch im Nebel.
Blick zurück auf die Rampe, die zur Wasserfallwand führt.
Hier ist der Ausstiegsbereich der Wasserfallwand (III) zu sehen. Bis hierher haben Andi und ich das “Rudel” geführt. In der Wasserfallwand stecken Ringe und Bohrhaken, das Seil blieb aber im Rucksack, es war alles super kletterbar.
Nach einer Pause ging es die Rampe in anregender Kletterei (II-III) aufwärts.
Nochmals in der Rampe:
A Traum 🙂
Manfred und Speedy sind uns dicht auf den Fersen:
Hier ist im linken Drittel die Biwakhöhle (1.990m) zu sehen, rechts davon zieht die Rinne/Rampe schräg nach rechts hoch.
Andi das Leichtgewicht…
Jetzt war erstmal Pause angesagt!
Weiter ging’s über herrlich gestuften, gut griffigen Fels. Das Seil vermissten wir keineswegs.
Es gäbe sicher auch einfachere Alternativen, aber weil’s so schön war:
Hier im Bild ist bereits die orange, neue Biwakschachtel zu sehen:
Die Schachtel ist mit 4 Schlafsäcke, Isomatten und einem Seil ausgestattet. Damit kann man die armen Kerle, die draußen schlafen sichern 😉
Manfred in den Ausstiegskaminen:
Andi in der Schlüsselstelle, einer III+.
Geschafft!
Hier hängt eine Seilschlinge, da kann man also ein bischen schummeln…
Nun sind es nur noch ein paar einfache Meter zum Gipfel:
Geschafft! Um 12:00 standen wir am Gipfel, froh dass alles so gut gegangen ist!
Die Frage “Abstieg über Wimbachgries oder Watzmanngrat?” war schnell beantwortet. Ein paar Reserven hatten wir ja noch in den Beinen für die letzten Höhenmeter.
Blick hinunter zur Biwakschachtel:
Andi denkt nochmals über die Tour nach 😉
Speedy am Grat:
Blick hinunter in’s Watzmannkar mit Mama und Kindern:
Auf den letzten Metern zum Hocheck:
Bis zum Watzmannhaus war es noch a Stückerl, a lästiger Abstieg über Geröll.
Aber dann war die Freude umso größer ein wohlverdientes Weißbier zu genießen!
…oder auch zwei 😉
Wir hatten die gesamte Kletterausrüstung mit, das Seil blieb aber im Rucksack. Die Stellen waren wunderbar zu klettern und auch nicht sonderlich ausgesetzt. Bei der Wasserfallwand sollte man vl nicht fliegen, die ist aber gut abzusichern. Die oberen IIIer sind kurze Aufschwünge.
Meistens braucht man die Hände, man bewegt sich sehr viel im IIer Gelände, es ist aber auch Gehgelände dabei.
Die Watzmann Ostwand ist eine wunderbare Tour, wir hatten Prachtwetter und auch kein Problem mit der Orientierung. Wir hatten Beschreibung (Rasp Führer) und Topo (Bergsteigen.at, Gödecke) dabei. Man findet sehr viele Begehungsspuren, Steinmännchen und übermalte grüne Punkte. Es waren auch mehrere Leute in der Wand, nach denen man sich orientieren konnte.
Dennoch kann man sich sehr schnell verlaufen und in ungemütliches Gelände kommen und wenn das Wetter umschlägt möchte ich nicht in der Wand sein…
Andi’s Bericht gibt es hier
Infos gibt es auf Bergsteigen.at
Einen aktuellen Artikel gibt es auch auf Bergzeit.de
3 Kommentare zu „Watzmann Ostwand, Berchtesgadener Weg (III+)“
gratuliere euch auf’s Herzlichste zu dieser genialen Tour!!!
Mit erfahrenen Begleitern wie euch, hätte ich mir diese Wand auch zugetraut – doch so wird sie wohl ein Wunschtraum bleiben 😉
lG – freue mich auf ein Wiedersehen!
Martin
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Age, nächstes Jahr gemma an Kederbacher, kannst schon mal deine Eisgeräte schleifen 😉
Assi
Herzlichen Dank für diesen wunderbaren Bericht. Ich bin ein treuer Leser und Betrachter eurer Touren, kann sie aber nicht nachmachen. Ich freue mich jetzt schon auf die Schitourenzeit und die interressanten Berichte dazu. Man müsste halt nochmal jung sein.
Alles Gute für das Team
E.F.
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Hallo Erich,
vielen Dank für deinen netten Eintrag! Es freut uns sehr, wenn auch andere Freude an unseren Touren haben.
LG,
Markus
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