Dachstein Südwand/ Pichlweg (4)

(Assi, Lampi, Speedy, Klaus)

(Foto: Axel Jentzsch)

Über den Pichlweg hatten wir bereits öfters mal gesprochen und als am Donnerstag von Speedy das mail kam ” Wetterbericht für Samstag ist perfekt, mach ma an Pichlweg”  überlegte ich nicht lange. ..Künftig werde ich laaaange überlegen 😉

Nachdem auch für Assi noch ein Seilparnter, nämlich Lampi, gefunden war ging es am späten Nachmittag mit Speedy`s Alfa nach Ramsau.  Pünktlich um 19 Uhr trafen wir uns mit Assi und Lampi und fuhren die Mautstrasse bis zur Talstation der Hunerkogelbahn.

Der gemütliche Zustieg zur Südwandhütte war in einer halben Stunde erledigt und da die sehr netten Wirtsleut uns bereits gesehen haben, gabs sogar noch was zu essen für uns.  Noch ein Bierchen und dann gings zeitig ab ins Lager denn es stand uns ein langer Tag bevor. Wie lange  wurde uns erst am nächsten Tag klar.

Pünktlich um 5:30 Uhr  weckte uns Lampi, mir macht ja früh austehen nix aus aber Assi und Speedy waren nicht gerade sehr erfreut 😉   Nach einer Stärkung und genug Kaffee starteten wir um ca. 7 Uhr Richtung Südwand.  Der Zustieg ist der gleiche wie zum Johann Klettersteig, wo sich schon Massen von Leuten anstellten.  Dann sieht man ohnehin schon das Eis/Schneefeld, das es zu überwinden gilt.  Dies stellte sich als erste Herausforderung an diesem Traumtag heraus.  Mit Steigeisen ansich gut zu machen, der Übergang oben von Eis zu Fels war äusserst unangehm und es liegt jede Menge Geröll herum  was wir auch gleich mal ordentlich zu spüren bekamen.

Der  Einstieg,  zum warm  werden so zu sagen, gleich  a vierer  aber Speedy als führender meisterte suverän die ersten Meter.  Assi, Speedy und Ich waren mit Kletterschuhen ausgerüstet, Lampi ist Bergschuhe eher gewohnt und ging die gesamte Tour mit denen. Respekt dafür, weil im Vorstieg bei dem Gelände sehr anspruchsvoll.

Die ersten Seillängen gingen dann recht zügig bis Speedy`s Helm von einem Stein zerstört wurde. Zum Glück  war es nur der Helm.  Nach diesem ersten Dämpfer an diesem Tag kamen wir zum Pichlkessel, welcher, wie wir später merkten, die eigentliche Schlüsselstelle der Tour ist. Nicht die Kletterschwierigkeit sondern die Orientierung nach dem Kessel ist die Crux.   Als Lampi schließlich den Stand sichtete waren wir alle sehr erleichtert.  Plötzlich hörten wir aber ein bedrohliches Surren, Steinschlag ?? NEIN, ein Basejumper mit einem sogenannten Wingsuite stürzte keine 20 m neben uns dem Geröllfeld entgegen.

Wir verloren ca. 1  Stunden durch die Suche nach dem nächsten eingerichteteten Standplatz.  Unserer Meinung nach ist es unbedingt notwendig wieder auf eine solchen zu treffen da sonst die Gefahr, dass man sich in schwieriges Gelände komplett versteigt einfach zu hoch ist. Dies musste leider eine nachfolgende Seilschaft aus Wien feststellen.  Die haben sich so verstiegen dass der Wirt der Seethaler Hütte den  sich zufällig in der Nähe befindlichen Poilzei Hubschrauber zu den beiden gelotst hat und die sich dann ausfliegen ließen.

Für uns nicht gerade sehr angenehm wenn direkt unter unserem Stand eine Seilbergung statt findet. Aber wir ließen uns nicht entmutigen und es ging dann auch flott weiter  bis zum “Jausnplatzl” wo sich auch das Wandbuch befindet. Hier folgt dann auch gleich die schwierigste Kletterstelle, der Pichlschritt.  Es stecken zwar einige Haken aber hier ist schon etwas Überwindung gefragt im Vorstieg. Lampi war hier mit den Bergschuhen besonder gefordert aber meisterte es suverän.

Den Ausstiegsbändern immer schräg rechts aufwärts folgend hatten wir in den letzten Seillängen nochmal alle  unseren Spaß da es sich um schöne, rauhe Plattenkletterei handelt ( wenn auch ganz schön ausgesetzt) und eine sehr ereignisreiche Klettertour neigte sich  dem Ende zu.

Eine tolle Kletteroute die in der Gesamtheit doch sehr anspruchsvoll ist,  ca. 8 Stunden Kletterzeit und dann noch 2 Stunden Abstieg weil wir die letzte Gondel verpaßt haben spürt man dann schon etwas 😉 Auch den Abstieg über den Schulter und Hunerkogelsteig sollte man nicht unterschätzen.

Infos: Zustieg zur Südwandhütte (privat) ca. 30min, ab Hütte bis Einstieg Schneefeld ( je nach Verhältnissen) ca. 2 Stunden. Die Steigeisen sollten unbedingt dabei sein !  Vorsicht beim Übergang von Eis zu Fels sehr viel Geröll, generell hatten wir ziemlich mit Steinschlag zu kämpfen.  Die Kletterschwierigkeit wird mit 4 obligat angebeben.  Für uns war die Schlüsselstelle wieder einen Standplatz nach dem Pichelkessel zu finden. Wenn man den nicht findet ist die Gefahr groß sich in schwieriges Gelände zu versteigen.

 Achtung: Wir weisen ausdrücklich darauf hin dass alle Angaben in diesem Bericht ohne Gewähr und Anspruch auf Vollständigkeit sind. Klettern ist eine Risikosportart dessen muss sich jeder bewußt sein und das Risiko selbst abschätzten BEVOR er in eine Route einsteigt.

Bildquelle: Titelbild  www.bergsteigen.at

6 Kommentare zu „Dachstein Südwand/ Pichlweg (4)“

  1. ..tut ma leid Andi aber ich kann doch Speedy meine alten Seilpartner nicht untreu werden, wo er doch immer so brav die schwereren Stellen vorsteigt 😉

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