Wilde Leck Ostgrat (3.359m, IV)

(Assi, Verena)

Verena hatte die geniale Idee an diesem schönen Wochenende eine Hochtour zu machen. Bei der Tourenwahl haben wir uns von Andi Riesner inspirieren lassen und den Ostgrat auf die Wilde Leck in den Stubaier Alpen ausgewählt. Wie sich herausstellte war diese Wahl goldrichtig.

Mit dem Topo von Bergsteigen.at in der Tasche und (Dank Andi’s Tipp) mit den Rädern im Auto machten wir uns auf dem Weg über Längfelden (Ötztal) nach Gries.

Am Ortsende befindet sich der Parkplatz. Der Weg zur Ambergerhütte führt über eine laaaange Forststrasse, ein Radl ist hier von entscheidendem Vorteil, besonders bei der Abfahrt.

Die 600hm zur Hütte sind mit dem großen Rucksack und den Bergschuhen zwar nicht gerade gemütlich, aber beim Gedanken an die Abfahrt geht’s schon.

Am späten Nachmittag wird aus dem Bach schon fast ein reißender Fluss.

Wir waren nicht die Einzigen mit der genialen Idee mit dem Radl 😉

Die Ambergerhütte ist sehr gemütlich. Abendessen gibt es um 18:30, Frühstück ab 06:30.

Bevor wir uns an’s Abendessen machten, haben wir noch einen Blick in die Richtung der morgigen Tour geworfen.

Verena ist leider eine Frühaufsteherin, so läutete der Wecker pünktlich um 06:00 🙁

Nach dem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf den Weg in Richtung Sulztalferner.

Am Ferner angekommen, legten wir die Steigeisen an, Seil und Pickel war nicht notwendig, da der Gletscher blank war. Man könnte auch am rechten Moränenrand die Gletscherberührung vollständig vermeiden, aber aber über Schutt und Blockgelände ist es wohl anstrengender als übern Gletscher.

Verena war ganz schön übermütig…

Nach dem Ausläufer des Ostgrats biegt man rechts zum Wilde Leck Ferner ab, hier stiegen wir zum Fels ab und stiegen zur Scharte (3.100m) auf. Wir stiegen also von der Südseite auf. Anscheinend gibt es auch die “Purtscheller Variante”, bei der man die Scharte von der Nordseite erklimmt.

Auf dem Weg zur Scharte.

Wir haben gleich in der Scharte angeseilt, die ersten beiden Seillängen sind aber noch “Gehgelände”.

Rückblick auf den Grat und den Ferner.

Panorama…

Bei dem genialen Wetter hat man gut lachen.

Der gesamte Grat ist “clean” zu begehen, d.h. es gibt keine Haken und keine Stände. Das ist aber absolut kein Problem, da es überall nur so von Felsköpfeln und Rissen wimmelt, die Friends gerade so verschlucken.

An diesem Gendarm hat man die Möglichkeit ihn nördlich (So wie im Bild, II) oder südlich (III) zu umgehen. Verena wollte mich drüber schicken, aber oben angekommen war es mir dann doch zu schwer auf der anderen Seite abzuklettern/abzuspringen…

Blick zurück auf den Gendarm.

Hier haben wir bereits die große Plattenwand (II) erreicht.

Nochmals die große Plattenwand.

Es war erstaunlich ruhig in der Tour. Anfangs war eine Seilschaft vor uns und eine Seilschaft war am Normalweg (unserem Abstieg) unterwegs. Bei dieser Ruhe konnten wir diese Ausblicke genießen.

Das ist Verena – Verena baut einen Stand…

Yeah!

Nach der Plattenwand wird’s ganz schön luftig. Die anschließende Schlüsselstelle ist ein Piazriss (IV) vor einem markanten Gratturm.

Das Gipfelkreuz war schon seit Langem in Sichtweite.

Es finden sich genügend Möglichkeiten Stand zu machen und dabei die Aussicht zu genießen.

Verena nach dem scharfen Grat (8. SL lt. Topo).

Hier macht sie sich auf den Weg in die letzte Seillänge.

Das schöne Gipfelkreuz wird gleich mal als Standplatz misbraucht 😉

Wir genossen die grandiose Rundumsicht, auch wenn wir nicht jeden Gipfel identifizieren konnten…

Die letzte Herausforderung war der Abstieg über den Normalweg (II), der mit roten Punkten markiert ist. Anfangs erleichtert ein nicht mehr sehr vertrauenseinflößendes Seil den Abstieg (der Seilmantel ist schon offen).

Teilweise ist es ziemlich ausgesetzt, da hieß es Hand an den Fels und nochmals volle Konzentration.

Immer den roten Punkten folgen, dann kann nix schiefegehen.

Panorama..

So ein Abstieg scheint ja ganz schön lustig zu sein?

Vorsicht, der Gletscher ist ziemlich dreckig 😉

Der Bach vom Vormittag hatte sich mittlerweile zu einem Fluss entwickelt. Während ich geschickt über Steine an das andere Ufer balanciert war, konnte sich die Wasserscheue Verena (etwas ungewöhnlich für eine Surferin) nicht so recht für eine geeignete Stelle entscheiden.

Die Hütte war dann in Sichtweite und gedanklich saßen wir schon auf unseren Rädern.

Nach einer kurzen Abfahrt waren wir beim Auto angekommen und machten uns an die lange Heimfahrt.

Fazit: Die Tour ist eine genussreiche Hochtour mit schöner Kraxelei in großteils festen Fels (Urgestein). Zur Absicherung braucht man Schlingen und ein paar Friends sind auch nicht schlecht. Das wichtigste Equipment für diese Tour ist aber das Radl!

Danke Verena für deine spontane Idee 😉

3 Kommentare zu „Wilde Leck Ostgrat (3.359m, IV)“

  1. …”Immer den roten Punkten folgen, dann kann nix schiefegehen” tja erzähl des mal an Speedy 😉 wie immer super Fotos Assi ! Da bin i direkt a weng neidisch jetz 🙁

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