Schärtenspitze (2.153m) & Hochkalter (2.607m) über Blaueis

(Robert, Thomas)

Zum Abschluß meines diesjähren Sommerurlaubes wollte ich unbedingt noch eine besondere Bergtour machen. Da es etwas mit Eis sein sollte, aber die Zeit für unsere Tour doch recht knapp war, schlug Robert vor, über das Blaueis auf den Hochkalter zu gehen. Und so fuhren wir am Donnerstag, am frühen Nachmittag nach Ramsau und stiegen mit voller Ausrüstung zur Blaueishütte auf.

Sehen konnten wir den Hochkalter mit seinem Blaueisgletscher schon von Burghausen aus…

…und so  hat er sich uns zum ersten Mal aus der Nähe präsentiert.

Wie schon am Parkplatz zu lesen war, wird derzeit an einer Abwasserleitung für die Blaueishütte gebaut. Beim Zustieg zur Hütte kamen wir dann auch an der Baustelle vorbei.

…ebenfalls beim Zustieg zur Hütte…

Als wir auf der Blaueishütte angekommen waren, bezogen wir schnell unser Lager. Auf unserem Programm für heute Abend stand nämlich noch die Schärtenspitze.

Auf die Schärtenspitze führt ein Steig der mit A/B angegeben ist. Anfangs geht es über Geröll, aber später wird der Fels kompakt und es geht mit angnehmer Kraxelei dem Gipfel entgegen.

Oben angekommen, genossen wir kurz die Abendsonne und die Aussicht. Zur einen Seite der Watzmann und auf der anderen Seite unser Ziel für den morgigen Tag, der Hochkalter und der Blaueisgletscher.

Beim Abstieg mussten wir uns dann ein bisschen beeilen, da es auf der Blaueishütte nur bis 19:30 Uhr Abendessen gibt. Auch wenn wir es zeitlich nicht ganz geschafft haben, gab es noch eine leckere Gulaschsuppe und wir konnten den Abend gemütlich ausklingen lassen.

Die Schärtenspitze.

Am nächsten Morgen ging es nach einem guten Frühstück dem Blaueisgletscher entgegen. Auf unserem Weg dorthin, wurden wir immer wieder vom Steinschlaggeräusch irritiert, bis wir links über uns ca. 20 Gamsen entdeckten, die dort sichtlich eine Menge Spass hatten.

Beim Aufstieg über das Blaueis muss zunächst das untere Schneefeld überwunden werden…

…danach folgt ein Felsteil mit leichter Kraxelei…

… anschließend war es soweit, wir konnten endlich unsere (bis dahin noch nicht benutzten) Steigeisen anlegen.

Da sich im unteren Teil des Gletschers sehr viel Geröll befand, stiegen wir anfangs ohne Seil weiter…

…als das Eis besser wurde, bauten wir unserern ersten Standplatz…

…und dann ging es in 3 1/2 Seillängen über den Blaueisgletscher.

Die Randkluft stellte bei unserer Begehung glücklicherweise keine große Herrausforderung dar, was allerdings ein komisches Gefühl erzeugte, war ein Loch im oberen Bereich des Gletschers. Beim Blick hinein konnte man eine recht große, tiefe Höhle sehen. Aber zum Glück gibt es ja keine Spalten am Blaueisgletscher ;o)

Nach dem Gletscher ging es zunächst über einige Felspassagen, bei denen wir das Seil noch nicht in den Rucksack gepackt haben…

… anschließend folgte dann aber schöne Kletterei (II) im kompakten Fels, über die wir dann auch den Gipfel erreicht haben. Leider hatte sich im laufe des Tages der Himmel komplett zugezogen.

Abgestiegen sind wir über den Normalweg. Dieser ist ebenfalls eine sehr schöne Tour, gänzlich ohne Eisenseile und Stifte,…

… mit Blick auf den Blaueisgletscher…

…und  einer II´er Kletterstelle.

Sichtlich erschöpft erreichten wir nach ca. 13 Stunden die Blaueishütte.

Nach einer kurzen Rast und Stärkung ging es mit Stirnlampen den Weg hinunter zum Auto. So ging eine sehr schöne aber auch anstrengende Tour zu Ende.

Nicht nur der Gletscher und die Randkluft stellen gewisse Anforderungen dar,  auch die anschließende Kletterei ist nicht zu unterschätzen, da sie anfangs durch brüchiges Gestein führt und zum Teil ausgesetzt ist.

Traurig macht es einen, wenn man sieht, wie groß der Gletscher einmal war und was davon übrig geblieben ist…

…und die Frage, wie lange es ihn noch geben wird….

Sehr interessante Infos zum Blaueisgletscher und den anderen bayerischen Gletscher findet ihr auf der Seite www.bayerische-gletscher.de!

4 Kommentare zu „Schärtenspitze (2.153m) & Hochkalter (2.607m) über Blaueis“

  1. Sehr schöner Bericht! Auf der Schärtenspitze waren wir auch schon, aber der Hochkalter winkt noch. Mal schauen wann das etwas wird. Der Bericht hat es auf jeden Fall wieder in Erinnerung gerufen, dass es noch ein “ToDo” gibt.

  2. Danke schön. :o). War ne echt schöne Tour.

    Nach deinem coolen Foto “Eindrücke Via delle Bocchette” warte ich auch schon auf deinen Bericht.

    Gruß Thomas

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Zufällige Beiträge

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner