Versuch Piz Bernina (4.049m)

(Assi, Speedy)

Versuch Piz Bernina (4.049m)

Speedy und ich setzten uns zum Hochtourenabschluss ein mehr als würdiges Ziel, den größten Berg der Ostalpen, den Piz Bernina (Bildmitte). Aus der großartigen Hochtour wurde auf Grund der Neuschneemassen leider “nur” eine Hüttentour.

Der Stürtzpunkt für die geplante Überschreitung des Piz Bernina (Aufstieg über den Biancograt und Abstieg über den Spallagrat) war die Tschiervahütte. Wir haben dort angerufen und erfahren, dass die Hütte bereits geschlossen war und am anderen Ende der Leitung eine Seilschaft aus Dresden war, die den Aufstieg für den nächsten Tag geplant hat. 30cm Neuschnee war unsere Info.

Die Reise nach Pontresina, dem Talort der Tour war laang. Wir machten auch noch einen Abstecher ins Nahe gelegene St. Moritz, wo wir uns mit dem nötigen Proviant für die beiden Näche im Winterraum der Tschierva- und Marco e Rosa Hütte eindeckten.

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Am Bahnhof in Pontresina bieten sich zwei Möglichkeiten an, das erste Teilstück zum Hotel Roseg zu bestreiten. Entweder die 6km/200hm mit der Pferdekutsche oder zu Fuß. 70€ waren uns dann doch zu viel und so marschierten wir auf dem breiten Pfad mäßig ansteigend die 6km.

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Man kann sich entweder links des Gletscherbaches auf einem Pfad oder rechts auf der Straße halten.

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Nach 1 1/2 Stunden ist man am Hotel Roseg, das sich im Bild rechts befindet. Unser Weiterweg führte links der Moräne entlang.

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Nach langem Marsch trat die Hütte dann erstmals in unser Blickfeld. 

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Perfektes Timing, bei Sonnenuntergang kamen wir bei der Hütte an. Wir hatten etwas unter 3 1/2 Stunden vom Auto gebraucht.

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Am Eingang zur Hütte wurden wir gleich herzlich empfangen 😉 Die Hütte war leer, ganz oben war ein Raum mit 8 Betten offen und unten befindet sich der Winterraum mit 8 Betten, Ofen, Geschirr und zwei Tischen.

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Speedy stellte mal die Behauptung auf, dass auf den Hütten die Hüttenschlapfen im Winter weggeräumt werden. Nun war es die perfekte Gelegenheit ihm vom Gegenteil zu überzeugen!

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Wir machten es uns gleich mal gemütlich und machten aus dem Winterraum eine Sauna.

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Mit dem Heizen haben wir vielleicht etwas übertrieben, sogar dem Feuermelder wurde es zu viel.

Die Seilschaft aus Dresden, mit der wir am Vortag telefoniert hatten, haben uns gesagt, sie würden uns eine SMS schreiben wenn sie auf der Marco e Rosa Hütte ankommen würden. Darauf hatten wir sehnsüchtig gewartet und machten uns auch Sorgen, da im Hüttenbuch auch nichts von einem Abstieg vermerkt war.

Kurz vor halb zehn kamen die beiden dann zu uns in den Winterraum und schilderten uns, dass sie 16 Stunden unterwegs gewesen waren und teilweise hüfthoh im Schnee unterwegs gewesen waren. Sie kamen kurz vor den berühmten Firngrat, den Binacograt.

Die gute Nachricht war, dass die beiden zurück waren, doch was sie uns sagten ließ unsere Motivation schwinden.

Wir haben uns die Nacht noch beraten und sind zu dem Entschluß gekommen, das Ganze zu lassen. Den Aufstieg in der erforderlichen Zeit zu schaffen war das Eine, den ungespurten Abstieg zur Marco e Rosa Hütte und weiter ins Tal zu schaffen, das Andere.

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So konnten wir in aller Ruhe unser vierterl Rotwein trinken und unsere Vorräte aufbrauchen…

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Beim Abstieg schauten wir noch beim Hotel Roseg vorbei und bewunderten das Kuchenbuffet, für das das Hotel bekannt ist.

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So stellten wir uns eigentlich unsere Abfahrt vor, leider fuhren die Kutschen nur in die andere Richtung.

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In St. Moritz gingen wir noch essen. Die Gucci und Prada Shops hatten geschlossen, sonst hätten wir natürlich ein paar Geschenke mitgenommen 😉 

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Wir fuhren nicht auf direkten Wege heim, sondern passierten ungefähr 20 Mal die Grenze. Unser Weg führte uns über das Stilfserjoch vorbei an König Ortler (in Wolken).

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Das Stilfserjoch war auch der höchste Punkt unserer Tour (2.757m).

Das Nichterreichen unseres Ziels sahen wir relativ gelassen, da zu viele Faktoren dagegen gesprochen haben. Es war trotzdem eine schöne “Tour” und wir wissen nun auch, dass im Winter die Hüttenschlapfen nicht weggeräumt werden. Wir werden auf jeden Fall wieder zurück kommen!

Infos:

  • Der Winterraum der Tschiervahütte ist sehr gut ausgestattet. Alles vorhanden was man braucht
  • Die Übernachtung kostet 17€ für Alpenverinsmitglieder. Im Hüttenbuch findet man auch Überweisungsscheine
  • Es gibt auch einen Pferdekutschenomnibus (16 Franken), die letzte fährt aber in der Nachsaison um 14:15 rauf
  • Das Kuchenbuffet im Hotel Roseg sieht echt einladend aus
  • Zum Aufstieg können wir leider nichts sagen 🙁

2 Kommentare zu „Versuch Piz Bernina (4.049m)“

  1. Die Vernunft hat gesiegt? Man würds euch – nach dem Lesen all eurer spannenden Gipfelberichte – fast net zutrauen!!! 😉 Vielleicht probiert’s es das nächste mal mit was kleinerem? Mir fällt da zB da Rinnkogel ein – mit dem hat doch noch wer a Rechnung offen, oder? 😉

    Ich wünsch euch was – und vor allem – dass’ beim nächsten Mal klappt – mit dem Rinnkogel und natürlich auch mit dem Piz Bernina!!! Sandra

  2. ja, ja da Rinnkogel, wollte den net heuer noch wer besteigen ??? da war doch was, am SO solls eh recht schön werden !

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