Piz Bernina (4.049m) über Biancograt

(Lampi, Verena, Speedy)

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Nachdem ich und Assi bereits 2007 bei der Tschierva-Hütte aufgeben mussten (Link), versuchten sich Assi, Flirsch und Klaus 2009 erneut am Biancograt, was wieder nicht zum gewünschten Erfolg führte. Diesmal waren Lampi und Verena mit von der Partie, der Wetterbericht vielversprechend, die Verhältnisse laut der letzten Begehungen sehr gut, also beste Voraussetzungen für einen erneuten Versuch.

An Assi und mir bereits bestens bekannten Parkplatz am Bahnhof in Pontresina (1.805m) hieß es erstmals Rucksäcke packen.

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(Foto: Lampi)

Nachdem uns Assi aufgeklärt hat das es beim Bergsteigen um das Bruttogewicht des Bergsteigers geht, zogen ich und Verena den kürzeren und mussten das Seil auch noch schleppen 😉 Lampi tarnte sich beim Zustieg als Pauschal-Tourist, das er weit mehr drauf hat, wird sich in diesem Bericht noch zeigen.

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Nachdem wir auch Verena zu einer romantischen Kutschenfahrt ins Val Rosegg begeistern konnten ging’s mit 2 PS Leistung die 6km und 200hm rauf zum Hotel Rosegg (2.000m).

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Bianco (5)

Für Assi und mich ging ein lang gehegter Traum in Erfüllung, mussten wir doch bei unserem ersten Versuch den Kutschen hinterher schauen.

Bianco (5.2)
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Hoch über dem Val Rosegg die Berninagruppe mit ihren zahlreichen 3.000er, aber dafür waren wir nicht hier, diesmal sollte ein 4er davor stehen.

Bianco (7)

Das Objekt der Begierde, der von links nach rechts verlaufende Firngrat, der Biancograt.

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Bereits in Sichtweite, unser Stützpunkt für den Gipfelsturm, die Tschiervahütte (2.584m), rechts davon der Tschiervagletscher.

Bianco (9)

Nochmals der Biancograt mit Piz Bianco (3.995m), rechts davon der Piz Scerscen (3.971m).

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Gemischte Gefühle am Vortag, Vorfreude gepaart mit Ehrfurcht.

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(Foto: Lampi)

Gut das Verena mit war, so fand Assi ein würdiges Fotomodel und ich konnte diesmal in aller Ruhe meinen Radler trinken 😉

Bianco (13)
Bianco (15)

Die letzten Sonnenstrahlen auf der Hütte genießen …

Bianco (11)

Abendstimmung …

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Nichts für Langschläfer, Tagwache 03:00 Uhr, Abmarsch 04:00, damit waren wir wiedermal wie so oft so ziemlich die letzten die es aus der Hütte geschafft haben.

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(Foto: Lampi)

Den ersten Teil zur Fuorcla Prievlusa (3.430m) hoch gingen wir im Felsbereich links des Tschierva Gletschers. Assi hatte sich bei seiner wilden “Wilde Leck” Tour ein paar grausliche Blutblasen mit nach Hause genommen die ihm doch ganz schön zu schaffen machten und er entschied sich an dieser Stelle umzukehren.

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(Foto: Lampi)

Noch im dunkeln aber dafür perfektem Trittfirn ging’s rauf zur Fuorcla. Vor dem letzten Schneefall vor 2 Wochen war das Firnfeld zur Scharte rauf noch Blankeis und die Variante im Fels bis zur Fuorcla aufzusteigen sicher die bessere Alternative.

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(Foto: Lampi)

Genau so wie wir es geplant haben, pünktlich beim erreichen der  Fuorcla Prievlusa ging die Sonne auf.

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(Foto: Lampi)

Nach einer kurzen Rast wartete die erste Kletterei im Fels auf uns. Nachdem wir nur mehr zu dritt unterwegs waren, entschieden wir uns mit einem Seilstrang mit Weiche zu klettern, Lampi übernahm die komplette Tour das scharfe Seilende.

Bianco (20)

(Foto: Lampi)

Erste Seillänge, links unten die Fuorcla .

Bianco (22)

(Foto: Lampi)

Im ersten Felsteil …

Bianco (24)

(Foto: Lampi)

Gewaltige Hängegletscher …

Bianco (24.1)

(Foto: Lampi)

Lampi bei einer kurzen letzten Rast vor dem Highlight.

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(Foto: Lampi)

Eine Seilschaft vor uns bereits am Grat …

Bianco (27)

(Foto: Lampi)

Aufstieg zur Startlinie der Himmelsleiter, der im Hintergrund befindliche Felskopf wird linksseitig umgangen.

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(Foto: Lampi)

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(Foto: Lampi)

… und hier zeigte er sich uns in seiner vollen Pracht “Stairway to Heaven” der Biancograt. Wir gingen den kompletten Grat ohne Seilsicherung was problemlos möglich war. Der Biancograt überwindet mit 45 Grad Steilheit ca. 500hm.

Folgend ein paar Impressionen …

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(Foto: Lampi)

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(Foto: Lampi)

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(Foto: Lampi)

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(Foto: Lampi)

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(Foto: Lampi)

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(Foto: Lampi)

Bianco (38)

(Foto: Lampi)

Bianco (39)

(Foto: Lampi)

Der Biancograt endet direkt am Gipfel Piz Bianco (3.995m), da wir aber noch einiges vor uns hatten gingen wir gleich weiter.

Lampi im 2´ten Felsteil Richtung Piz Bernina.

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(Foto: Lampi)

Bianco (44)

(Foto: Lampi)

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(Foto: Lampi)

Im Felsteil zum Piz Bernina stellte sich uns dieser Fels-Gendarm in den weg der überklettert werden muss, das dreieckförmige Eisfeld (ca. 60 Grad) stellte sich als eine der Schlüsselstellen heraus, spätestens bei dieser Stelle nahm ich die Bemerkung “Lampi der Pauschal-Tourist” zurück 😉 Anschließend wird vom Gendarm abgeseilt und kaum weniger unspektakulär weiter auf dem linksseitigen Fels/Firngrat direkt zum Gipfel des Piz Bernina (4.049m).

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(Foto: Lampi)

Ein historischer Moment, Lampi überschreitet die magische Grenze.

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(Foto: Lampi)

Im Eisfeld am Gendarm …

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(Foto: Lampi)

Beim Abseilen vom Gendarm …

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(Foto: Lampi)

Die Promis von St. Moritz kreisten per Heli-Panoramaflug ständig über unseren Köpfen und winkten uns zu.

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(Foto: Lampi)

YYEEAAHHH, i bin a Viech, Lampi´s erster 4.000er …

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(Foto: Lampi)

… und auch für Verena der erste 4.000er.

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(Foto: Lampi)

Gipfelposing …

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(Foto: Lampi)

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(Foto: Lampi)

Lampi´s erstes 4.000er Gipfelbier 😉

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(Foto: Lampi)

und meine 3´te 4.000er Marlboro 😉

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(Foto: Lampi)

(Foto: Lampi)

Am Gipfel machten wir erstmals ausgiebig Pause, bevor es am Spallagrat weiter Richtung Marco e Rosa Hütte geht.

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(Foto: Lampi)

Von links nach rechts, Piz Palü (3.905m), Bellavista-Terrasse und Piz Zupo (3.996m).

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(Foto: Lampi)

Im ersten Felsteil des Spallagrates

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(Foto: Lampi)

Moralische Stelle, aufgrund der von uns perfekt angewandten Klettertechnik bekam dieser Abschnitt von uns die Bezeichnung Reitgrat 😉

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(Foto: Lampi)

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(Foto: Lampi)

Nach 2 mal Abseilen ist die  Marco e Rosa Hütte (3.597m) in Sichtweite …

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(Foto: Lampi)

Abendstimmung ganz nach dem Motto …

“Abendrot Schönwetterbot, Morgenrot Schlechtwetter droht”

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(Foto: Lampi)

Die Marco e Rosa Hütte hatte nicht mehr geöffnet, das Lager teilten wir uns mit ca. 20 gleichgesinnten Biancograt-Besteigern.

Ja, ja mit 5 Woll bzw. Kratzdecken ist gut lachen 😉

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(Foto: Lampi)

Am nächsten Morgen erwartete uns wieder ein perfektes Bergwetter.

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(Foto: Lampi)

Der erste Teil des Abstieges Richtung Morteratsch, die Bellavista-Terrasse.

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(Foto: Lampi)

Rückblick auf den gestrigen Abstieg, den Spallagrat, im Bild die Spuren in der Firnflanke deutlich zu erkennen, eine Umgehungsvariante zum Felsteil.

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(Foto: Lampi)

Immer brav angeseilt am Gletscher …

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(Foto: Lampi)

Die Felsinsel Isla Persa

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(Foto: Lampi)

Am Gletschersee linksseitig vorbei und über die Moräne auf den Morteratsch-Gletscher.

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(Foto: Lampi)

Wahnsinn, da war i oben …

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(Foto: Lampi)

… i kann’s gar ned glauben !!!

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(Foto: Lampi)

(Foto: Lampi)

Morteratsch-Gletscher

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(Foto: Lampi)

Im Bild die Boval-Hütte an der wir nicht direkt vorbei kamen, wir stiegen immer rechtshaltend am Gletscher nach Morteratsch ab.

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(Foto: Lampi)

Im Tal angelangt mutierte Lampi wieder zum Tourist …

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Die Freude es geschafft zu haben war groß …

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… und auch Assi mit speziell angefertigten Gletscher-Flip-Flops 😉  …

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(Foto: Lampi)

… freute sich uns wieder heil in die Arme zu schließen.

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Gib mir Fünf …

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Bei einem waren wir drei uns einig der Biancograt mit dem Piz Bernina ist und wird es sicher auch noch ein Weilchen bleiben, ein Highlight unter allen Touren.

Lampi hat auf seinem Blog auch einen Bericht über diese Tour erstellt:

http://lampisberge.blogspot.com/

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Während wir sich am Biancograt abquälten, machte sich Assi einen gemütlichen Tag in St. Moritz, wobei er auch einige coole Fotos machte, die wir an dieser Stelle niemanden vorenthalten möchten.

Verkaufe Bergschuhe, fast neuwertig, nur 2x 4.000er-Touren, abzuholen im Mistkübel beim Hotel Rosegg 😉

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9 Kommentare zu „Piz Bernina (4.049m) über Biancograt“

  1. Cooler Bericht!
    Die meisten Fotos kommen mir irgendwie bekannt vor 😉

    Übrigens, du kannst es ruhig laut sagen, wem die erfolgreiche Besteigung diesmal zu verdanken ist – ihr müsst einfach viel öfter mich mit nehmen 😉

    lg und bis bald!

    Lampi

    PS: @Assi wir sehen uns spätestens auf der Spitzmauer!

  2. spitzen Bericht speedy und wahnsinns fotos! gratulation nochmal zu dem highlight!
    @assi , fährst halt a viertes mal ins engadin, flirsch u. ich sind dabei….beim bergschuhe kaufen in st.moritz mein ich;-)

  3. @Lampi: wollt ich eigentlich eh nu schreiben “Bildmaterial ©Lampi”
    @Klaus: Danke, also i fahr sicher wieder mal hin, zwar nimmer Bianco,
    aber gibt ja auch noch jede Menge andere schöne Hochtouren in der Berninagruppe

  4. Gratuliere euch zu dieser grandiosen Tour!
    @ Speedy, super Bericht und wenigstens raucht mal jemand auf über 4000 m 🙂
    @ Lampi, tolle Fotos
    @ Verena, schön dass du den Jungs die Freude der Kutschenfahrt gewährt hast!

    @ Klaus, Assi braucht sicher wieder mal eine Jacke, da fahren wir dann wieder mit ins Engadin 🙂

  5. Gratuliere euch zu dieser traumhaften Tour!!!

    Hat ja wirklich alles perfekt gepasst….aber da Assi tut mir schon a wengal leid 🙁 …ist die Frage was da mehr weh tut…das Zuschauen müssen oder die Blasen an den Füssen … 🙁 … aber “Aller guten Dinge sind vier… ;-)” …wird schon werden Markus 🙂 …

    lg Margit

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