(Assi)
Dieses Mal verschlug es mich durch einen Insider Tipp (danke) in ein, mir gänzlich unbekanntes Gebiet, in die Warscheneckgruppe, einem Ausläufer des Toten Gebirges. Wer es sich auf Dolinen und Karsterscheinungen steht, ist genau richtig bei dieser Tour!
Getreu dem Motto “Der früher Vogel fängt den Wurm” habe ich am “Einstieg” der Tour, dem Parkaplatz der Hintereggeralm bei Liezen mein Zelt aufgeschlagen. Nach einer langen Nacht (da waren diese Geräusche…) bin ich dann aufgewacht. Ich habe den Wecker mal vorsorglich auf 5:30 gestellt, woher soll ich bei meinen Arbeitszeiten auch wissen wann es hell wird 😉
Gut vorbereitet (GPS, Karten,…) machte ich mich auf den Weg, bei den Hütten und Almen der Hintereggeralm vorbei.
Der Blick auf den mächtigen Grimming wird vom “Matterhorn der Steiermark”, dem Hochtausing abgelenkt.
Der Aufstieg in Richtung Nazogl (2.057m) war schweißtreibend, erstmals kamen mir zwei Leute unter, zu denen ich aufschloss. Ich entschloss mich aber nach links einen Abstecher zum Kosennspitz (1.962m) zu machen. Hierzu geht es an einer Doline (Nr. 54) vorbei, dann anfangs absteigend und wieder leicht ansteigend zum Gipfel.
Sehr imposant sind die Südabstürze des Massivs (Hochangern).
Dank meines chinesischen Ministativ ein Selbstauslöserfoto…
Nochmals die imposanten Wand.
Ich nahm die Abkürzung zum nächsten Ziel, dem Nazogl querfeldein über Karst und Wiese und begegnete dort einigen Gämsen, den einzigen “Kontakt” für diesen Tag. Nun stellte sich auch heraus, dass die Batterien des GPS leer waren und ich die Karte im Auto liegen lassen hatte…
Als nächstes ging ich den Weg 417 in Richtung Angereralm, aber nicht ohne einen Abstecher auf den Angerkogel (2.114m) zu machen!
Nach einem gemütlichen Abstieg durch einen Wald war die Luckerhütte erreicht.
Diese Hütte dient als Notunterkunft und bietet alles was man braucht (Betten, Decken, Ofen,…). Gut, wohnen möchte ich nicht drin.
Auf dem Weg in Richtung Burgstall (Linzerhütte/Wurzeralm) geht es links auf das Eiserne Bergl (1.955m). Der Weg ist nicht in der Karte eingezeichnet und der Aufstieg auf dem Fels markiert. Der Weg ist durchgehend markiert, besonders im Abstieg übersieht man aber gerne mal eine Markierung.
Die Crux der Tour (Schwierigkeit I-II) ist gleich der Einstieg, kann aber durch die Zuhilfenahme einer Latsche auch A0 gegangen werden 😉
Dieser Gipfel hat gerade mal 13 Begehungen in diesem Sommer! Weiter hinten findet man noch ein zweites Gipfelkreuz mit der Aufschrift “Marianndlberg”. Das Gipfelbuch (halbvoll seit 1988) bringt die Lösung: Zu Ehren von Marianne aus Taufkirchen, welche 1955 geboren wurde, wurde das Kreuz von Freunden auf der Höhe von 1955m aufgestellt.
Ich habe den Latschendschungel durchdrungen und suchte einen Abstieg nach Norden, stand dann aber vor einer senkrechten Wand, also hieß es umkehren.
Es ging den gleichen Weg zurück zu Luckerhütte und dann aber nicht über den Nazogl zurück, sondern über die Aiplhütte.
Am Rückweg findet man stets Spuren aus der Vergangenheit, vielfach Kuhtrittmuscheln (versteinerte Muscheln).
Auch der Wald ist durchzogen von Fels…
…oder auch umgekehrt.
Skurille Felsformationen prägen die Landschaft.
Nach genau 8 Stunden war ich wieder an der Hintereggeralm und freute mich über die Jause, an die ich die letzten 3 Stunden immer denken musste!
Eine wirklich schöne, an diesem (wettermäßig) nicht ganz idealen Tag, aber vor allem einsame Tour durch eine grandiose Landschaft!
Gesamtanstieg: 1081 m
1 Kommentar zu „Nazogl, Kosennspitz, Angerkogel, Eisernes Bergl“
Finde deinen Beitrag recht toll. Überhaupt gibt es wenige, die alternative Routen suchen und obendrein noch draußen nächtigen. Ich selbst suche Partnern für 2-3Tagestouren im Hochschwab oder Gesäuse.