(Doris & Mario 16.11.2010 –18.11.2010)

Im Zuge unseres Urlaubs setzten wir uns zum Ziel den höchsten Berg Indochinas zu erklimmen. Von Hanoi aus reisten wir in 9 Std mit dem Nachtzug bis nach Lao Cai an der chinesischen Grenze, um von dort aus mit dem Minibus in die Bergstadt Sapa zu gelangen.
Sapa ist nicht nur die höchst gelegenste Stadt Vietnams, sondern auch die nebligste.

Nach unserer Ankunft suchten wir uns ein Zimmer und erkundeten den Ort. Dabei hielten wir auch Ausschau nach einer für uns geeigneten Trekkingorganisation. Grundsätzlich wird geraten den Berg nur mit Guide zu besteigen. Ich denke es wäre ohne auch möglich, aber es erleichtert die Organisation des Permits und es gibt viele Wege auf den Gipfel, weiters bin ich mir auch nicht sicher ob es ausreichendes Kartenmaterial gibt! Die Organisation Sapapathfinder erschien uns nicht nur als die sympathischste, sie war auch die günstigste.
Auf dem Weg durch die Stadt wurden wir ständig von traditionell gekleideten Einwohnern verfolgt, die uns alles mögliche verkaufen wollten.

Am nächsten Morgen trafen wir uns bei leichtem Regen im Büro mit unserem Guide und dem Koch/Träger. Die zweitages-Tour ist die kürzeste Variante auf den Gipfel, wobei man am ersten Tag bis zum Hochlager auf 2800m geht und am zweiten Tag den Gipfel stürmt. Unsere Fragen nach dem Wetterbericht wurden wohl wissend nur mit einem schmunzeln quittiert.
Mit dem Minibus ging es zum Eingang des Nationalparks, wo wir mit einem Bambusstock ausgestattet wurden. Dieser erwies seine Dienste und wenn sie ihn noch Teleskopfähig machen würden, bekämen diverse andere Hersteller ordentliche Konkurrenz. Gegen 9 starteten wir in Richtung Lager I! Anfangs ging es in ständigem Auf- und Ab durch den Dschungel. Zusätzlich zu unserem Guide ging auch noch sein Lehrling mit uns. So wurden wir immer bestens über die Gebräuche, das Leben in Vietnam und über die zahlreichen Pflanzen am Wegrand informiert.

Nach einem 2 stündigem Auf und Ab hatten wir nun doch die 300 Hm zum Lager I geschafft! Dort erwartete uns bereits unser Koch mit einer leckeren Jause!

Da wir rasch vorankamen spekulierten wir damit den Gipfel heute noch zu besteigen! Nach einer kurzen Erholungspause machten wir uns auf den Weiterweg ins Hochlager!

Wieder ging es anfangs im ewigen Auf und Ab weiter, ehe wir dann doch endlich über ein paar Leitern etwas an Höhe gewannen. Schließlich ließen die Wolken nun doch hin und wieder etwas die Sonne durch und so konnten wir auch mal den Weiterweg sehen. Irgendwo hinter den zahlreichen Hügeln versteckt sich der Gipfel im dichten Nebel.

3 Stunden und 600 Hm später erreichten wir das Lager auf 2800m. Da wir gut in der Zeit lagen entschieden wir uns den Gipfel heute noch in Angriff zu nehmen. Immerhin waren es eh nur noch 300Hm.

Nach kurzer Verschnaufpause ging es los. Die erste halbe Stunde ging es ziemlich eben um den Berg herum. Danach ging es eine weitere halbe Stunde rasant Bergab, was uns ziemlich motivierte! Dann ging es doch endlich bergauf und aus den 300 Hm wurden nun doch deutlich mehr.

Über ein paar Leitern ging es weiter durch den dichten Bambuswald. Auf den letzten Metern zum Gipfel war uns dann endgültig klar, dass es wohl nicht mehr aufreißt!

Nach gut zwei Stunden erreichten wir dann doch endlich den 3143m Hohen Gipfel des Fansipan!

Es war saukalt und wir waren heilfroh uns auf dem Markt in Sapa noch eine warme Mütze gekauft zu haben.

Nach kurzer Pause machten wir uns an den Abstieg. Dabei erleichterten uns ein paar Bambusbäume den Abstieg an den rutschigen Stellen.

Für den Abstieg brauchten wir aufgrund des Gegenanstiegs und des ebenen Stücks fast genauso lange wie für den Aufstieg. Mit Einbruch der Dunkelheit erreichten wir dann nun doch schon etwas müde das Lager auf 2800m wo uns unser Koch schon mit einer leckeren Mahlzeit erwartete.

Es gab Pommes mit Knoblauch, Reis, Schwein und Huhn. Das Huhn war garantiert frisch, das es vom Koch im Plastiksackerl hochgetragen wurde.

Nach dem Essen bereiteten wir unseren Schlafplatz in der eiskalten und zügigen Wellblechhütte vor.

Anschließend wurden wir noch in die Hütte der Guides und Köche zum plaudern und wärmen eingeladen!

Am nächsten Morgen wärmten wir uns mit einem Tee und machten uns mehr oder weniger ausgeschlafen an den Abstieg. Wieder ging es im ständigen Auf und Ab Richtung Ausgangspunkt.

Gut 4 Stunden später erreichten wir den Ausgangspunkt an dem uns auch schon ein klappriger Jeep erwartete. Danach bekamen wir von der Agentur noch ein Zimmer zum Duschen und umziehen zugeteilt und wurden in ein Restaurant zu einem richtig leckeren mehrgängigen Festmahl eingeladen.
Wir wissen zwar nicht wie die anderen Agenturen arbeiten, aber mit Sapapathfinder haben wir sicher einen Glücksgriff gemacht!
Eigentlich sind es eh nur 1300 Hm, aber durch das ständige Auf und Ab kommt schon noch einiges dazu und vor allem die Streckenlänge sollte man nicht unterschätzen.
Am Abend fuhren wir mit dem Nachtbus zurück nach Hanoi! Bis es soweit war vertrieben wir uns die Zeit mit Kartenspielen in einem Lokal mit einem “Cosy Fireplace” 🙂

1 Kommentar zu „Fansipan 3143m (Vietnam)“
Danke für die Beschreibung, ich habe das diesen Sommer auch vor. Habt Ihr einen Tipp, was man auf keinen Fall vergessen sollte?
Danke und Grüße
Jochen