(Doris, Mario)

Die Karawanken assoziieren wir meist mit dem Karawankentunnel und Staumeldungen auf dem Weg in den Süden. Wir überzeugten uns mit der Tour auf den Hochstuhl davon, dass das 120 km lange Grenzgebirge zwischen Österreich und Slowenien mehr zu bieten hat als ein gebührenpflichtiges Loch in Richtung Adria!
Von Feistritz im Rosental fährt man ins Bärental entlang einer zum Schluss hin immer schlechter werdenden Strasse, bis man am Schranken und dem großen Parkplatz in Winkl ankommt.
Vom Parkplatz aus führt eine breite Forststrasse bis zur Klagenfurterhütte. Nach ca 40. Min. Anmarsch bogen wir ab und stiegen über ein Schuttfeld weiter auf bis zum Einstieg. Weiter oben wäre der Weg auch angeschrieben gewesen, aber nachdem man das Ziel ständig vor Augen hat kann man auch einen gefahrlosen Abschneider in Anspruch nehmen.

Kurz nach dem Einstieg kommt man auch schon zur schwierigsten Stelle des Steiges, die mit B/C bewertet ist.

Der Steig weist keinerlei technische Schwierigkeiten auf und ist auch immer wieder durch Gehgelände und ungesicherten 1er Stellen unterbrochen. Dies tut aber aufgrund der reizvollen Umgebung dem Genuss keinen Abbruch.

Es sind zwar nur 550 Klettermeter, aber aufgrund mehrere Querungen und dem einen oder anderen kurzen Abstieg kommt dann doch einiges an Weglänge zusammen und sollte somit nicht unterschätzt werden.

Während im unteren Bereich das Seil schneefrei war, mussten wir in der oberen Hälfte zeitweise ohne Sicherung auskommen.

Die Verhältnisse waren gut und nachdem bereits vor uns schon ein Dreierteam gestartet war, blieb uns das mühsame Stufenschlagen großteils erspart.

Nach ca. 2 Stunden erreichten wir den Ausstieg, von wo aus wir noch ca. 20 Min. über Geröll bis zum Gipfelkreuz aufstiegen.

Mittlerweile holten wir auch das vor uns gestartete 3 Team ein und so kamen wir auch noch in den Genuss eines leckeren Gipfelschnapserls. Das Gipfelkreuz befindet sich ein paar Meter unter dem eigentlich höchstem Punkt. Die herrliche Aussicht und die Ruhe wurden lediglich von ein paar singenden Slowenen, die über die slowenische Seite aufstiegen, ein bisschen beeinträchtigt

Nach der Gipfelrast stiegen wir noch zum höchsten Punkt auf, von wo aus auch der Abstieg beginnt. Zuerst führt der Weg auf slowenisches Gebiet hinab in den Sattel zwischen Hoch – und Kleinstuhl.

Kurz darauf eröffnet sich ein toller Blick über die Karawanken.

Der Abstieg ins weite Kar erwies sich als angenehm, da wir anfangs über Schnee und später über Geröll abrutschen konnten.

Anders als sonst war diesmal auch der Abstieg aufgrund der tollen Kulisse kurzweilig und nicht nur notwendiges Übel.

Nach einem kurzen Gegenanstieg in den Bielschitzasattel, wo man auch wieder auf österreichisches Staatsgebiet kommt, bieten sich wieder schöne Aussichten.

Kurz nach dem Sattel erreicht man die Klagenfurter Hütte, die zu einer Rast einlädt. Trotz meiner immer wieder gepredigten Weisheit “ein Hunderter ist nicht schwerer als ein Zehner” wurde ich diesmal selbst zum Opfer und so mussten wir neidvoll den anderen Gästen beim Essen zusehen. Nachdem sich aber trotzdem für jeden von uns ein Bier ausging, hielt sich der Schaden in Grenzen.

Von der Klagenfurter Hütte aus folgt man schließlich der Forstrasse, die man über mehrere Abschneider abkürzen kann, bis man nach einer guten halben Stunde wieder beim Parkplatz ankommt!
Aufgrund der nordseitigen Ausrichtung ist kein allzu früher Aufbruch notwendig, was uns natürlich entgegen kam!
Insgesamt kamen wir bei dieser wirklich tollen Runde auf 1200Hm und eine Streckenlänge von rd. 8,5 Kilometern für die wir mit Pausen und Einkehr ca 6 Std benötigten.
3 Kommentare zu „Hochstuhl-Klettersteig (B/C) 2237m“
……..sehr schöner Bericht Flirsch und wie immer super Fotos. Kärnten sollte man wirklich öfter mal einen Besuch abstatten !
Ja super! Nicht unerwähnt sollte aber bleiben, dass es vom Hochstuhl einen wunderbaren Alternativ-Abstieg gibt: http://lampisberge.blogspot.com/2009/07/walk-fly-hochstuhl-2237m-kosiak-2024m.html
@Lampi, schaut nach einer lohnenden Alternative aus, aber in diesem Falle hat uns ausnahmsweise auch der Abstieg Spaß gemacht. Aber es gibt genug Touren bei denen wir auf deine Abstiegshilfe ordentlich neidisch sind!