Persailhorn 2350m über Wildentalsteig B/C im Aufstieg u. Südwandsteig B/C im Abstieg

(Flirsch)

Ich wollte den schönen Herbst noch nutzen und nahm mir aus diesem Grund spontan einen Tag Urlaub. Nach diversen Internetrecherchen entschied ich mich für das Persailhorn in Saalfelden, welches über zwei Klettersteige erreichbar ist.

Die Herbsttage sind kurz und daher stand ich bereits um 05:45 am Ausgangspunkt im Ortsteil Bachwinkl zum Start bereit.

Nach wenigen Metern auf dem Forstweg zweigt der rot markierte Weg in den Wald zur Peter Wiechenthaler Hütte ab. Der Weg ist gut markiert und somit war er auch im Lichtkegel meiner Stirnlampe einfach zu finden. Nachdem man über zahlreiche Serpentinen geht, gewinnt man auch rasch an Höhe und ich gab ordentlich Gas. Anstatt der angeschriebenen 2,5 Std war ich schon nach 1,5 Std an der Hütte angelangt.

Eigentlich hätte ich hier eine Frühstückspause eingeplant, entschloss mich aber gleich zum 45min entfernten Einstieg weiter zu gehen, wo ich dann erstmal einen Teil meiner Jause verdrückte und einen Tee trank. Auf dem Weg zum Klettersteig gelangt man zu einer Wegkreuzung an der man sich entscheiden muss welchen der beiden Klettersteige man für den Aufstieg wählt. Ich entschied mich den Wildental im Aufstieg und den Südwandsteig im Abstieg zu machen.

Der Klettersteig ist mit B/C bewertet, aber an den meisten Stellen erheblich leichter. Im Steig selbst vertrödelte ich die meiste Zeit damit mir bei Selbstauslöser Fotos den Kopf abzuschneiden. Es ist ein ständiges auf und ab klettern und gar nicht so einfach alleine im Klettersteig gute Bilder zu machen. Mit der Zeit bekam ich aber die nötige Routine und es entstanden doch ein paar ganz brauchbare Schnappschüsse.

Die sogenannte Attraktion im Wildentalsteig sind drei versetzte Leidern die es zu überwinden gilt.

Nicht aber der Klettersteig selbst ist das tolle, sondern eher die skurille Felsszenerie. Meist befinden sich über einem Haushohe überhängende Felsbrocken und es gibt immer wieder tolle Ausblicke.

Richtiges Ferrata-Feeling kommt eigentlich erst unterhalb des Gipfelgrates auf und gehört eigentlich schon wieder zum Normalweg. Die letzten Meter führen am Grat entlang zum Gipfel. Einziges Problem waren die zum Teil vereisten kleinen Schneefelder.

Leider hatte es mittlerweile zugezogen und es war ziemlich kalt und windig. Der Grat der jedoch gut einzusehen war weckte gleich die Lust auf eine neue Tour entlang des Saalfeldener Höhenweges der vom Königssee bis Saalfelden führt.

Nach ein paar Fotos, zwei versandten SMS und einem Schokoriegel machte ich mich wieder auf den Weg Richtung Tal.

Dort wo Normalweg, Wildentalsteig und Südwansteig zusammentreffen zweigte ich Richtung Südwand ab. Mein Plan in der Sonne abzusteigen ging leider nicht auf. Der Südwandsteig bietet einige Leitern, einen schönen Ausblick, ist gut gesichert, schön angelegt und auch im Abstieg kein Problem. Natürlich legte ich auch hier wieder ein paar Fotopausen ein.

Erst nach dem Klettersteig begegnete ich zum ersten Mal an diesem Tag einem anderen Gipfelaspiranten. Bislang beschränkte sich mein Kontakt zu ein paar Gämsen die über und unter mir herumturnten und mich wie immer mit ihrer Kletterfähigkeit beeindruckten.An der Hütte angekommen traf ich dann doch noch auf einige Wanderer die als Ziel die Hütte ansteuerten. Leider wurde nichts mit einem gemütlichen Sonnenbad.

Ich suchte mir ein windstilles Plätzchen und ließ es mir trotz fehlender Sonnenstrahlen und kaltem Wind bei einem leckeren selbst zugebereiteten Essen gut gehen. Es gab Ravioli aus der Dose, Waffeln zum Dessert und als Getränk servierte ich mir Spezi und wärmenden Tee. Wobei die Teesorten heutzutage auch nicht mehr halten was sie versprechen 🙂


Nach einer längeren Pause stieg ich wieder ab ins Tal.

Am Ziel angekommen konnte ich auf eine nette Tour zurückblicken, die mit 1200HM Zustieg und 300 HM Klettersteig doch auf 1500 HM kommt. Im Vordergrund steht bei dieser Tour das Gesamterlebnis am Berg. Wer nur ein Klettersteigziel sucht ist woanders besser aufgehoben.

Nachdem ich heute doch schon um 4 Uhr aufgestanden bin, belohnte ich mich mit einem Thermenbesuch. Nach einer Stunde Längenschwimmen gönnte ich mir in der Sauna noch einen Aufguss, bei dem ich im Sinne des Betrachters auf Selbstauslöserfotos verzichtete. 😉

Klettersteigtour am Predigtstuhl (1.278m)

(Flirsch, Gloria)

Während andere diesen Tag am Friedhof verbrachten nützen Gloria und ich das schöne Wetter um die Klettersteige am Predigtstuhl zu erklimmen. Geplant war der Ewige Wand Steig “C/D“ und der Leadership “C“.

Ausgangspunkt unserer Tour war der Parkplatz bei der Rathluck´n Hütte wo wir entlang des Höhenweges bis zum Einstieg der „Ewigen Wand“ wanderten. Noch schnell ein Foto und Gloria wagte sich hinaus in die Wand. 

Der Steig wurde mit C/D bewertet und ist nicht besonders lang, dafür aber sehr ausgesetzt. Gloria meisterte die Schwierigkeiten elegant und ließ sich von der Luft unter ihren Sohlen nicht aus der Ruhe bringen.

Nach 15 Minuten waren wir wieder am Höhenweg angelangt und ich musste erst mal meine Adjustierung wechseln, da mich Gloria doch ziemlich ins Schwitzen brachte. Danach gingen wir auf dem markierten Wanderweg weiter Richtung Gipfel, ehe ich eine vermeintliche Abkürzung zum Klettersteig gefunden hab. Nachdem uns der Weg nicht zum Klettersteig führte, überlies ich Gloria wieder das Orientieren und wir machten uns wieder auf dem Normalweg Richtung Gipfel.

Am Gipfel angekommen trafen wir auch Bianca (Glorias Schwester) und Christian, die gerade den Leadership Klettersteig hochkamen. Aufgrund des kühlen Gipfelwindes verlegten wir unsere Brotzeit in geschütztere Lagen und stiegen mit der Jause unterm Arm ein Stück ab. Daher auch die eigenartige Trinkflasche von Christian, der das Bier danach natürlich wieder an Bianca zurückgab. 🙂 

Während der Gipfelrast erfuhr ich auch noch von einem dritten Steig. Gemeinsam machten wir uns im Anschluss auf den Weg zum „Mein Land – Dein Land Klettersteig C“, zu dem uns Christian den Weg wies. Der Steig ist privat und daher nicht angeschrieben und auch kaum in einem Klettersteigführer zu finden. Im unteren Teil ist der Klettersteig in einer Spalte angelegt und man fühlt sich eher wie ein Höhlenforscher als ein Klettersteigler.

Da war Bianca noch zu Scherzen aufgelegt was sich aber kurz darauf in der Schlüsselstelle änderte 🙂

Es lag leider nicht an Christian und mir, dass die Mädels weiche Knie bekamen sondern eher an der spektakulären und wackeligen Seilbrücke die es zu überqueren galt. Es dauerte nicht lange und auch dieser Steig wurde von allen bravourös gemeistert.

Oben angekommen trennten sich unsere Wege. Während Bianca und Christian noch die Ewige Wand vor sich hatten, galt es für Gloria und mich noch den Leadership-Klettersteig zu bewältigen. Nachdem wir uns mittlerweile an diverse Löcher und Spalten gewohnt hatten konnte uns auch dieser keinerlei Probleme bereiten.

Auf dem Rückweg passierten wir noch einen Klettergarten an dem wir zwar jede Menge Haken, aber kaum Griffe sahen. Kurz vorm Parkplatz trafen wir wieder auf Bianca und Christian. Gemeinsam ließen wir dann die Tour mit einer leckeren Mahlzeit in der gemütlichen Rathluck´n Hütte ausklingen.

Fazit: Eine gemütliche Tour bei der man durch das ständige Auf und Ab, wenn man alle drei Klettersteige bezwingen will doch auf ca.1000Hm kommt. Die Klettersteige sind kurz, aber abwechslungsreich und schön angelegt. Aber egal, bei dieser charmanten Begleitung hätte kommen können was wolle 🙂

 

Berlin Marathon (42,195 km)

Ca 5 Monate nach meiner Anmeldung war es nun soweit und ich bestieg das Flugzeug nach Berlin. Leider verliefen die Vorbereitungen nicht immer nach Wunsch und wurden durch diverse beruflich Auslandsaufenthalte, kleinere Verletzungen, Krankheit und durch das Polterwochenende von Wuz auf Malle negativ beeinflusst.

Mit gemischten Gefühlen und der Ungewissheit ob ich es schaffen werde bezog ich mein Hotel und machte mich gleich mal auf den Weg um den Weg und den Start-Zielbereich zu erkunden. Immerhin wollte ich nichts dem Zufall überlassen und konnte dies auch gleich mit Sightseeing verbinden.
Nach dem Bundestag und dem Reichstag gönnte ich mir noch eine Pause am Holocaust-Denkmal.

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