(Assi)
Nach der Tour mit Mike auf den Göll machte ich eine Solo Tour. Die Wahl war schwierig. Als ich vom Grossen Tragl hörte, bei dem sich ein riesiges Dolinenfeld befindet war die Sache beschlossen. Da mich Dolinen faszinieren, nahm ich auch die lange Anreise (2h) nach Bad Mitterndorf (Steiermark) in Kauf.
Mein Plan war, dass ich um 12:00 an der Tauplitzalm weggehe und um 18:00 wieder dort zurück kehre. Doch zuvor musste sich mein Voyager ein paar hundert Höhenmeter die Mautstrasse hochkämpfen. Nun bereute ich, dass ich allein unterwegs war, da man pro Fahrzeug (10€) und nicht pro Person bezahlt.
Das Plateau der Tauplitzalm war gut von Touristen besucht. Das erste Stück hieß es dem “Tourismus” entgehen, was aufgrund der einladenden Hütten am Wegesrand nicht immer leicht war.
Am Ende des Plateaus blickt man auf den wunderschönen Steirersee, der mit seinen beiden Inseln ein fast karibisches Flair schafft.
Hier nochmal ein Blich auf den Steirersee hinunter.
Doch ich war nicht wegen dem See, sondern wegen der Dolinen hier!
Der Weg ging weiter über eine riesige Karstefläche, die mal schroff und messerscharf dann aber auch harmonisch gerformt war.
Die Dolinen liegen gleich am Wegserand, man sollte also kein Hans-guck-in-die-Luft sein.
Die Dolinen varieren von Durchmesser von etwa 1,5 bis 20m und sind bis zu mehreren Hundert (!) Meter tief und münden meistens in Höhlen. Spannende Details findet man bei den Höhlenforschern (http://www.hoehle.at/deutsch/karen.htm).
Der Aufstieg ging entlang der Tragl Ostwand entlang. Nicht steil, aber weit.
Hier nochmal die faszinierende Karstlandschaft.
Die Tour war auf den Schildern mit 4h angegeben, da sind wohl ein paar Stürze in Dolinen mit kalkuliert. Tatsächlich braucht man knapp über 2 Stunden.
Nach einer Gipfelrast bin ich am gleichen Weg zurück, habe aber nicht den markierten Weg benutzt, um noch mehr Dolinen zu “finden”.
Es gibt auch einige Spalten. Hier in der Gegend steht auch ein Gedenkkreuz an den Linzer namens Jungbauer, der bei einer Skitour in eine Doline (180m) fiel und nicht geborgen werden konnte (Jungbauerkreuz).
Hier noch die Übersicht. Ganz links der Sturzhahn, rechts im Hintergrund der Gipfel.
Nachdem ich noch eine ausgedehnte Rast gemacht hatte, bin ich noch zum Steirersee zu den beiden Inseln runter. Leider kann man nicht auf die Insel ohne feuchte Füße zu bekommen. So bin ich dann gemütlich zum Auto zurück.
Hier hatte mich die Zivilisation wieder.
Es war eine sehr schöne, ruhige (am “Berg” sind mir nur sehr wenige Leute entgegen gekommen), aber vor alle auf Grund der Dolinen imposannte Tour.
3 Kommentare zu „Grosses Tragl (2.179m)“
Super Gegend! Da bist Du ja direkt am Himmelreich vorbei gegangen. Diese grandiosen Wasserrillen sind Dir sicher aufgefallen, oder? Die Tour welche über diese Platten auf den Löckenkogel führt ist wirklich nicht schwer aber wunderschön. Auf grund der Kürze ideal mit der Sturzhahn-Südwand zu kombinieren – kann ich Euch empfehlen, hab ich vor eon paar Wochen erst gemacht.
Siehe auch:
http://www.riesner.at/Touren/Klettern/Sturzhahn/suedwand_himmelreich.html
lg Andi
Ja, meine Blicken schweiften natürlich, beginnend beim Sturzhahn immer wieder nach links und so entgingen mir auch die Wasserrillen nicht. Am Tragl oben sind mir auch Kletterer begegnet, die vom Sturzhahn kamen. Die Idee (in deinem Bericht) mit dem Rad rauf zu fahren ist übrigens super!
Schöne Tour im Sommer! War da auch schon oben allerdings vor 22 Jahren als Ministrant 🙂 und heuer war ich im Frühjahr oben – eine rel. einfache aber schöne Schitour die leider durch den langen “Almhatscher” etwas getrübt wurde – aber grundsätzlich wars echt super siehe hier: http://atzbach.at.funpic.de/wordpress/?p=54.
Grüße
bernhard