Dachsteinrunde Rot: “The Heros” (3Tage|5.040hm|197km)

(Woifal, Gupfi, Meino, Wuz)

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Eine Idee wird geboren:

Die Idee den Dachstein mit dem Mountainbike zu umrunden schwirrte schon länger in unseren Köpfen herum. An einem Stammtisch-Donnerstag im GUGG war es dann soweit – Peter H., Speedy, Wuz und ich beschlossen – wir fahren! Dazu gab es im Vorfeld einige Fragen zu klären. Wie organiseren wir das Ganze? Wieviele Teilnehmer machen Sinn? Zu welchem Termin ?, … Fragen über Fragen!

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Da hatte Wuz die Idee – wir gründen eine WhatsApp Gruppe und laden einfach mal alle Infragekommenden ein und schauen was passiert, denn wir vier waren uns einig – Wir fahren!

Ein Name für die Gruppe war schnell gefunden, denn allen war klar, ab jetzt muss trainiert werden. Und wo würde dass wohl am Besten gehen – in den “Drecksbergen” von Simbach. Somit war auch schon ein Name gefunden – wir nennen uns Drecksberg Freunde. Ab diesem Zeitpunkt liefen die Telefone heiß und die Teilnehmer waren mehr oder weniger freiwillig schnell gefunden, sodass sich am Ende neun Biker fanden, die das Abenteuer vom 14.-16. Mai wagen wollten. (Speedy, Woifal, Peter, Mike, Wuz, Gupfi, Meino, Flirsch und Knedl)

Training versus Materialvorteil – oder …

warum es kein schlechtes Wetter gibt:

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Das “Neue” von Wuz

Sofort wurden Materialnachteile behoben, geheime Trainingsausfahrten vereinbart und diverse Dopingmittel getestet. Es konnte uns kein Regen oder Schneefall aufhalten und selbst vor dem höchsten Berg Österreichs verloren wir jeglichen Respekt. Jedoch als der Tag X immer näher kam, konnten wir bei so manchem steigende Nervosität feststellen. Der Wetterbericht tat das Seinige dazu. Es wurde Dauerregen und Temperaturen nahe der Nullgradgrenze gemeldet – Also was tun? Ein Teil war für verschieben – später “Mädchen” genannt – und die wahren Helden beschlossen – es gibt kein schlechtes Wetter sondern nur die falsche Bekleidung.

Somit war klar, wir werden uns aufteilen. Mit Gupfi, Meino, Wuz und meiner Wenigkeit ging es also am 14.Mai um 06:30 Uhr Richtung Bad Goisern zum Agathawirt – dem Ausgangspunkt unserer Tour, die von Peter H. dankenswerter Weise mit Gepäcktransport organisiert wurde.- Danke Peter! Der Rest hat das Ganze noch vor sich.

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Der erste Tag:

Start bei Regen in Bad Goisern

Nachdem uns Wuz alle aufgesammelt hatte, fuhren wir frohen Mutes nach Bad Goisern. Nach kurzen Turbolenzen (die Wirtin beim Agathawirt wusste nichts von unserer Ankunft und es waren keine Unterlagen von der O.Ö Touristik hinterlegt) und vollständiger Regenadjustierung mit diversen Imprägniertätigkeiten, konnte es um 09:30 Uhr endlich Richtung Hallstättersee los gehen. Bereits beim ersten Anstieg Richtung Gosau begannen wir in unseren Regenklamotten, trotz einer Aussentemperatur von nur 9°, zu dampfen. Selbst meinem Navi waren die äußeren Bedingungen bald zu viel und es stellte wegen zu hoher Luftfeuchtigkeit innerhalb des Gehäuses seinen Dienst ein – und stand uns dann auch den Rest der Tour nicht mehr zur Verfügung. Aber der kluge Mann baut vor und wir navigierten im klasssischen Sinne – mir der Karte. Bis kurz vor Gosau ging alles gut, jedoch dort hatten wir die ersten Navigationsschwierigkeiten. Keine Beschilderung, eine vom Regen aufgeweichte Karte und durch den Dauerregen sinkende Motivation. Was tun? – Einkehren! – aber wo ….?

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Wir stürmten den Pass Gschütt hinauf und in rasanter Fahrt ging es nach Russbach, wo wir beim Kirchenwirt sehr freundlich von der Wirtin in Empfang genommen wurden. Wir durften ihr unsere nassen Sachen zum Trocknen übergeben und stärkten uns bei Suppe, Spaghetti Kaiserschmarren und Weißbier.

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“The Heros” mit der freundlichen Kirchenwirtin in Russbach bei der Abfahrt.

Nachdem es draußen nun immer heller wurde und der Regen aufhörte, beschlossen wir die Originalstrecke doch fertig zu fahren und verabschiedeten uns schweren Herzens vom Kirchenwirt – der Hornspitz wartete auf uns. Dort zeigte sich kurz ein von uns verloren geglaubter Stern – die Sonne – das erste Mal.

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am Weg zum Hornspitz – die Sonne zeigte sich das erste Mal.

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Nach kurzen Schiebepassagen erreichten wir den Gipfel und was uns dort erwartete löste in unseren unterkühlten und durchnässten Körpern Adrenalinschübe aus, die ihres Gleichen suchen. Plötzlich wurde der Himmel frei und die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite.

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Die “Sonne” lacht uns aus dem Gesicht!
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Nachdem unser Mitteilungsbedürfnis via WhatsApp gestillt war, ging es auf Forststrassen Richtung Etappenziel 1 – Annaberg. Mit großer (An)Spannung betraten wir den Dolomitenhof. Auch hier wurden wir wieder sehr freundlich empfangen und nach einer von mir leicht zögerlich vorgetragenen Nachfrage:” Sind unsere Taschen da?”, die mit “Ja, sicher – schon lange” beantwortet wurde stand dem Willkommesbier nichts mehr im Wege.

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Der zweite Tag:

Für den zweiten Tag meldete der Wetterbericht eigentlich Wetterbesserung, die so aussah, dass uns bei der Abfahrt leichter Regen empfing, der am ersten Anstieg in leichten Schneefall überging. Dafür hatte es gemütliche 4 Grad, die sich interessanterweise jedoch wärmer anfühlten, als die 9 Grad vom Vortag bei Regen.

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“Meino” ist über Nacht gewachsen 🙂
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Am Weg zum Langeggsattel – leicher Schneefall wartet auf uns!

Kurz vor Neuberg, beim Hotel Neubergerhof, trafen wir bei einem kurzen Zwischenstopp auf eine kleine Fangemeinde, die es nicht glauben konnte, dass man bei diesen Temperaturen mit dem Rad unterwegs sein konnte. Die Dame hatte Assis Lieblingsfussbekleidung angelegt, was wir natürlich sofort bildlich festhalten und per WhatsApp an die Community senden mussten. Auch Wuz hatte beim Neubergerhof ein “Deja Vu”, dass er mit dem Sager: “Hey, da war ich ja schon einmal mit meiner Familie Schifahren” kund tat.

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“Gestiefelter Kater”

Nach diesem kurzem Aufenthalt, es war wirklich sehr kalt, ging es bergab Richtung Neuberg. Hinweis an die “Mädchengruppe” – bei der Abfahrt Richtung Neuberg die Abzweigung zum Marcheggsattel nicht übersehen – kein Schild vorhanden! Wir sind dann ein “paar” Zusatzkilometer Richtung Filzmoos gefahren. Aufgrund der Tatsache, dass wir dem Namen “The Heros” gerecht werden wollten, sind wir (einstimmig) 2 km vor Filzmoos umgekehrt und haben den Marcheggsattel trotzdem bezwungen.

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Abzweigung kurz nach dem Hotel Neuberghof nicht übersehen!

In Filzmoos war nun Pause angesagt, da sich das Wetter wieder verschlechtert hat und die Kohlehydratspeicher gefüllt werden wollten. Die Wahl fiel auf den Fiakerwirt. Wir waren anfangs die einzigen Gäste und wurden wieder sehr freundlich empfangen.

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Nachdem Hunger und Durst gestillt und alle Sachen wieder am Kachelofen getrocknet waren, ging es weiter Richtung Steiermark – die Ramsau wartete auf uns. Den Zeitpunkt der Einkehr hätten wir nicht besser wählen können – die Sonne kam wieder zum Vorschein und gut gelaunt ging es flott voran, sodass auch noch Zeit war am Kulmberg, den wir nach einem kurzen Verfahrer erreichten, ein Sonnenfoto zu schiessen.

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Kulmberg – im Hintergrund die Schladminger Tauern

Bis zum Etappenziel Gröbming ging es größtenteils bergab, unterbrochen nur durch kurze Bergsprintattacken von den “geGelten” Rennfahrern Wuz und Meino. Von Westen zog bereits die nächste Schlechtwetterfront heran, sodass wir relativ zügig bis Gröbmig durchgefahren sind.

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Bei der Hotelsuche kamen wir bei der Ortseinfahrt bei “Toms Bierklinik” vorbei. Fast wie auf Kommando sahen wir uns alle gleichzeitig an und wußten – dass ist bzw. wird der Anfang vom Ende :-). Zuvor ging es aber noch ins Landhaus Amadeus, wo wir in gewohnter Weise sehr freundlich in Empfang genommen wurden.

Nach dem obligatorischen “Willkommens-Weißbier” und einem Saunagang ging es los zum Abendessen in die Pizzeria “Bella Italia” . Jedoch in Wirklichkeit hatte jeder nur noch den Eingang von Tom’s Bierklinik vor Augen. Den Rest des Abends erzählen die Bilder!

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Der dritte Tag – auch der “Tag danach” genannt:

Nach einer mehr oder weniger kurzen Nacht, forderte das “Morgengrauen” seine Opfer. Der “Eine” fiel dem Glauben, mit den “Jungen” mithalten zu müssen, zum Opfer und der “Andere” dem Glauben es dem “Alten” zeigen zu müssen. Nach einem relativ kurzen Frühstück brachen wir mehr oder weniger motiviert auf die berühmt berüchtigten Öfen zu bewältigen. Bei der Anfahrt war ich (Woifal) relativ still und froh bei der Geradeausfahrt im flachen Gelände nicht vom Rad zu fallen.

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Die Öfen, welche ich zu meiner Verteidigung gesagt schon des öfteren durchgefahren bin,  zeigten mir dann meine Grenzen für den heutigen Tag auf. Bereits die zweite Kehre zwang mich zum Sprung vom Bike. Leichte Schwindelgefühle, bei einem gemessenen Puls von nur 139 jedoch Gefühlen von 190 machten den “Aufstieg” nur noch schiebender Weise möglich. Grinsende Gesichter und Meldungen wie:“brauchst a Gel oder wos zum Trinken” vom Rest der Truppe, die alle durchgefahren sind, erwarteten mich dann am Ausgang der Öfen. Na ja , wer den Schaden hat, der ….

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Bis zur Viehbergalm versöhnte ich mich jedoch mit meinem Körper und die warme(n) Suppe(n) mit Hollasaft brachten mir meine Lebensgeister zurück.

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Vor der Abfahrt von der Viehbergalm zwangen uns Temperaturen um die 4 Grad wieder zur “Volladjustierung”. Auf einer langen Schotterabfahrt ging es über die Russenbachalm runter zum Salzastausee, über die Steinitzenalm zu den Ödenseen, wo wir bei einem kurzen Zwischenstopp ein “Kleines Alkoholfreies” zu uns nahmen.

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Beweis genug für unseren körperlichen Zustand vom Vorabend.

Bei wieder einsetzenden Regen beschlossen wir Bad Aussee ohne Einkehr hinter uns zu lassen und am Pötschen Pass das Abschiedsbier zu uns zu nehmen.

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Kurz vorm Pötschenpaß

Auf der Paßhöhe ließen wir die vergangenen 3 Tage bei einem “scharfen” Weißbier und Gulasch noch einmal revue passieren. Einhelliger Tenor trotz teilweise Regen, Schnee und Kälte …

“Sche wars”

Dem ist nichts hinzuzufügen. Wir wünschen der Mädchengruppe für das kommende Wochenende genauso viel Spass und vor allem pannen- und unfallfreies Durchkommen!

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Die Tour auf einen Blick:

Gesamtrunde
Daten

4 Kommentare zu „Dachsteinrunde Rot: “The Heros” (3Tage|5.040hm|197km)“

  1. also nicht nur DASS es endlich wieder mal eine Beitrag gibt ist höchst erfreulich sondern auch noch dass es gleich ein so interessanter und dennoch höchst amüsant zu lesender ist !!! Gratualtion an euch und Wolfi Du solltest öfter Beiträge schreiben !!! Cu

  2. Da kann ich mich dem Klaus nur anschließen.

    Super Beitrag, klasse geschrieben, dazu Fotos und Karten. Da weiß Man(n) – und auch die Mädchen – einfach Bescheid.

    Bei uns geht es dann also morgen los. Ich freue mich schon sehr auf die Tour, wir werden euch natürlich auf dem Laufenden halten.

    Peter H. aus der ‘Mädchengruppe’

  3. Danke für die Blumen :-). Werds versuchen, sofern es die Zeit zuläßt.
    Jetzt sind auf alle Fälle die “Mädchen” gefordert, ihre “Schön-Wetter-Abenteuer” bei Idealverhältnissen zu dokumentieren. Bis jetzt ist es ja noch sehr ruhig moit den Postings.

    Cu

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