Klettern in Sardinien

(Assi, Flisch)

Klettern in Sardinien

“Assi fliegst für 80€ mit nach Sardinien zum Klettern?” fragte mich Flirsch, die Antwort war einfach und spontan. Flirsch übernahm die gesamte Planung für unseren Kletterurlaub. Unser Kurzurlaub führte uns in wunderschöne Klettergärten am Meer und bot Abwechslung durch Ausflüge und die ultimative Motorbootfahrt.

Unser Weg führte nach München zum Flughafen, wo wir die Zeit bis zum Abflug noch mit dem einem oder anderen Weißbier verkürzten.

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Nach knapp zwei Stunden Flug landeten wir in Cagliari und übernahmen unser Mietauto, einen Fiat Panda. Unser Weg führte in der Dunkelheit nach Cala Gonone, dem Ziel der nächsten Tage. Die erste Nacht verbrachten wir am Ende der Küstenstrasse, die von Cala Gonone nach Süden führt.

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Am nächsten Tag haben wir dann erfahren, dass wir direkt am Klettergarten Cala Fiuli genächtigt hatten.

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Hier ein Blick auf die Bucht Cala Fiuli. Klettern direkt am Meer, auch in den einfachen Schwierigkeitsgraden ist einfach genial. Der Klettergarten ist direkt über die Stufen in ein paar Minuten zu erreichen. Wir verbrachten den ersten Tag abwechselnd mit Klettern, Sonnen und im (kalten) Meer erfrischen. Erfreulicherweise waren um diese Zeit sehr wenige Kletterer, zumindest haben sich diese optimal auf die Klettergärten/Routen aufgeteilt. Im Vergleich zu Arco ist es in Sardinien erstaunlich ruhig.

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Am Campingplatz in Cala Gonone wollten wir urspünglich einen Zeltplatz beziehen, doch wir gönnten uns dann ein Chalet (http://de.wikipedia.org/wiki/Chalet), das über Gasofen, Kühlschrank usw. verfügte.

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Flirsch übernahm die Rolle des Kochs und zauberte fabelhafte Menüs, die Leute in den “billigen” Reihen fraß wahrscheinlich der Neid 😉

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Das nächste Kletterziel war die Bucht “Biddiriscottai”, die in ein paar Minuten am Meer entlang vom Hafen in Cala Gonone erreichbar ist. Unsere tägliche Station war dabei das Cafe/Ristorante am Hafen. Die Kletterei war herrlich, der Fels extrem griffig.

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Vor Flirsch war kein Fels sicher. Nichteinmal eine 6b+, deren Einstieg wir probierten. Flirsch kämpfte sich zielstrebig rauf und schaffte es auch die entscheidende Expresse zu klinken, wenn auch mit etwas unfairen Mitteln. Weiter ging’s aber dann nicht mehr. Ein Amerikaner war dann so nett und zeigte uns wie es ging. Eigentlich ganz einfach…

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Am nächsten Tag war Kletterpause, wir borgten uns ein Motorboot (40PS) aus. Dies kostet von 10:30 bis 17:30 50€ zzgl. Spritkosten. Die Fahrt führte uns von Cala Gonone an der Küste entlang in Richtung Süden. Da wir beide Möchtegern-Kapitäne sind, streiteten wir natürlcih darum, wer als erstes an’s Steuer durfte. Entschieden wurde durch Knobeln.

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Unser erster Stop war an der Bucht Cala Goloritze, einer markanten Felsnadel, auf die natürlich Kletterrouten führen.

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Wir warfen unseren Anker und machten Sonnenpause ehe es dann wieder weiter ging, mit dem üblichen Streit wer an’s Steuer darf.

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Am Rückweg hatten wir wieder Halt in einer Bucht gemacht, das Meer und die Buchten sind ein wahrer Traum. Von Kies bis Sandstränden ist alles vertreten.

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Am Weiterweg hatten wir noch Schiffbrüchigen geholfen, denen der Sprudel ausgegangen war. Wir hängten sie an die Leine und schleppten sie zum Leidwesen der Reisegeschwindigkeit ein Stückchen.

An der Cala Luna, einem feinen Sandstarnd mit Klettermöglichkeit stoppten wir erneut.

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Das Ziel für den nächsten Tag war das im Norden gelegene Capo Testo, das mit skurillen Felsstrukturen aufwartet. In den vom Wind und Meer abgeschliffenen Felsen kann man mit etwas Phantasie alle möglichen Figuren erkennen. Hier im Bild sind ein paar Kletterer zu erkennen.

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Nach dem Klettern haben wir einen Streifzug durch die Felslandschaft unternommen, die uns dann nach langem Auf und Ab auf den höchsten Punkt, des von uns “Mt. Panda” (nach unserem Mietwagen) benannten “Berges” führte. Unsere Expedition war fast noch aufregender als das Klettern.

Als nächstes drängte ich Flirsch dazu eine Attraktion von Sardinien anzusehen, einen Felsen, der aussehen sollte wie ein angriffslustiger Bär. Leider konnten wie nicht genügend Phantasie aufbringen, um einen Bären zu erkennen.

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Weiter ging es in das kleine Dorf namens Porto Cervo, wo schon Bill Gates seine Yacht im Hafen stehen hatte. Wir kauften uns ein Eis, das in der Vorsaison mit 2,50 € noch relativ billig ist und gingen eine Runde durch den Ortskern zum Hafen.

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So schnell war unser Urlaub vergangen, den letzten Tag nutzen wir mit “feiern”. Dabei zeigten wir die größte Ausdauer 😉

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Fazit:

Sardinien ist ein faszinierendes Kletterziel, das mit sehr vielen Klettergebieten aufwartet und das auch im moderaten Schwierigkeitsbereich. Bei einem Billigflug, wie wir ihn hatten und in der Vorsaison ist Sardinien nicht viel teuer wie Arco. Besonders gefiel mir, dass die Klettergärten nicht so überfüllt sind.

Sardinien wird uns sicher wiedersehen.

Noch ein kleiner Tipp am Rande: Ihr solltet keinesfalls eure Bankomatkarte in einen Tankautomat stecken, sonst könntet ihr diese zum Letzten Mal sehen. Mir ist das auf unserer Rückreise zum Flughafen passiert, als wir (Ich) uns die roten Felsen von Arbatax ansehen wollten. Vor lauter Frust ließen wir Arbatax Arbatax sein.

9 Kommentare zu „Klettern in Sardinien“

  1. Nächstes mal nehmen wir für jeden ein Boot.
    Ich möchte auch noch hinzufügen, dass Sardinien in der Vorsaison absolut leistbar ist. Am billigsten kommt es wenn man abends den Ramazotti im 1/4 liter Glas um 4 Euro trinkt.
    Ich hoffe es geht sich nächstes Frühjahr wieder aus!

  2. Hallo ihr 2, eurer Beitrag ist interessant mit guten Fotos! Ich fahr nach längerer Zeit wieder nach Sardinien – war aber schon 8x dort und hab noch lang nicht genug. Wir haben nur beste Erfahrungen gemacht, von den Leuten, den Routen, der Landschaft, den Kosten, dem Wetter, dem Essen und dem Wein… Und es gibt ganz viele mega lange Routen in allen Schwierigkeitsgraden und bestens abgesichert – und immer wieder neue. Ein wahres Paradies!

  3. Hallo anfänger!
    Ja es gibt auch für Anfänger Routen. Am besten finden wir an der Ostküste die Gebiete um Cala Conone. In Cala Fiuli beginnen die Routen mit dem 3. Schwierigkeitsgrad, die Routen gut gesichert und die Hackenabstände sind moderat. Kletterführer gibt’s im Internet!
    Die Kosten sind variabel. Ich würde in der Vorsaison oder Nachsaison schauen. In der Hauptsaison (Sommermonate) ist es teuer und ohnehin zu heiß zum Klettern. Wir hatten damals einen sehr günstigen Flug mit TuiFly von München aus.
    Einfach mal googeln… Viel Spaß

  4. Hallo,
    ich will 2014 im Mai oder Oktober mit einer Kollegin mit ca. 10 (rel. fitten) Menschen mit Behinderung eine Kletterfreizeit nach Sardinien machen. Wo ist das am besten möglich?

  5. Hallo Alli, wir waren in Cala Conone und ich kann diesen Ort uneingeschränkt weiter empfehlen. Wir waren am Campingplatz der relativ Zentral im Ort liegt und von dem aus vieles zu Fuß erreicht werden kann.
    Im Bereich Cala Fiuli befinden sich mehrere Routen im 3. Schwierigkeitsgrad, welche auch super abgesichert sind. Das Gebiet liegt direkt am Meer und lädt in Kletterpausen zu einer Erfrischung ein. Um dort hinzukommen ist allerdings ein Auto empfehlenswert, da meines Wissens um diese Zeit noch kein Fährdienst eingerichtet ist. Díe Routen sind vom Parkplatz aus in wenigen Minuten über einen Treppenweg hinab erreichbar!
    Das Gebiet in der Grotte”Biddiriscotta” kann man vom Campingplatz in ca einer halben Stunde zu Fuss entlang eines direkt am Meer verlaufenden Pfads erreichen. Die Bademöglichkeit ist allerdings aufgrund der Felsen etwas eingeschränkt. Dieser Spot empfiehlt sich auch bei Regen und soweit ich mich erinnere beginnen die Routen dort im 4.Grad.
    Ich denke die Beiden Gebiete sind auch für Personen mit körperlichen Einschränkungen erreichbar!
    Wir waren damals im Mai unterwegs und haben dies auch nicht bereut! Die Preise sind für Sardinien noch relativ moderat und der Besucherstrom hält sich noch in Grenzen und vorallem ist die Insel noch herrlich grün!
    Ich hoffe ich konnter dir ein wenig weiterhelfen und wünsche euch an dieser Stelle eine tolle Zeit!

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